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ENERGIE/1806: Gute Geschäfte mit erneuerbaren Energien - Indischer Unternehmer prescht vor (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 27. Januar 2014

Umwelt: Gute Geschäfte mit erneuerbaren Energien - Indischer Unternehmer prescht vor

von Anna Shen


Bild: © privat

Jigar Shah
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New York, 27. Januar (IPS) - Jigar Shah mag Mathematik, sie inspiriert ihn. Und es waren letztendlich Rechenbeispiele, die Investoren davon überzeugten, dass die Solarenergie eine gute Kapitalanlage ist. Mit dem Industriezweig, der bis dato auf viele Hindernisse gestoßen war, ging es daraufhin bergauf.

Das war vor zehn Jahren. Damals hätten profithungrige Investoren einfach nicht verstanden, welche enormen Chancen ihnen erneuerbare Energien erschließen könnten, sagt der indische Unternehmer. Umweltexperten loben ihn heute dafür, dass er Barrieren durchbrochen hat, die der Finanzierung der Solartechnologie im Wege standen. Als Geschäftsführer der von Richard Branson gegründeten Organisation 'Carbon War Room' schaffte er die Grundvoraussetzungen für den Kickstart der sauberen Technologie.

Inzwischen verwaltet Shah seinen eigenen Umweltfonds 'Clean Feet Investors', der auf beträchtliche Gewinne mit Hilfe sozial verantwortlicher Investitionen in kleine bis mittelgroße Projekte im Bereich erneuerbare Energien abhebt. In seinem kürzlich erschienenen Buch 'Creating Climate Wealth: Unblocking the Impact Economy' wirbt er für eine ökologische Revolution. Er will zeigen, dass Menschen mit Hilfe von sauberen Technologien und grünen Jobs dem Klimawandel die Stirn bieten können.


Billionen-Gewinne

Shah kommt rasch zur Sache: "Wir können bis zu zehn Billionen US-Dollar umsetzen und den Klimawandel rückgängig machen. Wir müssen nur dafür sorgen, dass 100.000 bereits existierende Unternehmen Verkäufe im Wert von jeweils 100 Millionen Dollar tätigen. Auf diese Weise könnte es uns gelingen, bis 2020 die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwehren", sagt er. Mit seinem Buch will er den Menschen begreiflich machen, dass das 'Mainstream'-Kapital durchaus eine Öko-Revolution bewirken kann.

Der 39-jährige Inder schöpft aus seinen Erfahrungen als Geschäftsführer und Gründer des Solarparkbetreibers 'Sun Edison' mit Sitz in Baltimore in den USA. Er hat sich relativ früh Gedanken darüber gemacht, wie der seit den 1970er Jahren existierenden Solartechnologie zum Durchbruch verholfen werden könnte. Seine Leistung bestand darin, große Finanzinstitutionen wie 'Wells Fargo', 'Goldman Sachs' und 'J.P. Morgan' zu Investitionen in diese neue Technologie zu bewegen.

Shah gibt zu bedenken, dass derzeit weltweit 2,4 Billionen Dollar mehr für Erdöl ausgegeben werden als 1999. Die inflationsbereinigte Kaufkraft der Haushalte ist jedoch nicht gestiegen - für den Solar-Guru ein ausreichend starkes Argument, mehr als bisher auf alternative Energien zu setzen. "Viele Menschen stecken in Schwierigkeiten, und Lösungen für die Verbraucher sind wünschenswert", sagt er und nennt als Beispiel Investitionen in die Fahrzeugeffizienz.

Dem Unternehmer zufolge sind Finanzinstitutionen derzeit extrem liquide. Ihre Mittel ließen sich nachhaltig einsetzen. "In den USA ist Geld kein Problem", versichert er und fügt hinzu, dass bei Investitionen in die Solartechnologie die Gewinnmarge bei fünf bis acht Prozent liegt. (Ende/IPS/ck/2014)


Links:

http://creatingclimatewealth.co/
http://www.carbonwarroom.com/
http://www.cleanfeetinvestors.com/
http://www.ipsnews.net/2014/01/future-according-mr-clean-energy/

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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2014