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FORSCHUNG/695: Bedeutung des Handwerks für die Kultur- und Kreativwirtschaft (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 23.09.2010

Forschungsprojekt der Universität Göttingen: Bedeutung des Handwerks für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Wissenschaftler der Universität Göttingen untersuchen neue Zukunftsbranche


(pug) Die Kultur- und Kreativwirtschaft gilt als eine der Zukunftsbranchen Deutschlands und wächst beständig. Wie groß die Bedeutung des Handwerks für die Kultur- und Kreativwirtschaft ist, untersuchen nun Wissenschaftler des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen zusammen mit dem Büro für Kulturwirtschaftsforschung Köln. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zunächst für ein Jahr mit 120.000 Euro unterstützt.

Die Forscher wollen sämtliche 151 Handwerksbranchen daraufhin untersuchen, ob in ihnen kultur- und kreativwirtschaftlich bedeutsame Tätigkeiten ausgeübt werden. Diese Branchen werden dann eingehend beschrieben, wobei sowohl der historische Hintergrund als auch das heutige Tätigkeitsspektrum und die Möglichkeiten zur Fortbildung und Qualifizierung dargestellt werden. Ausführliche Beschreibungen von besonders kreativen Gewerken wie beispielsweise Musikinstrumentebauer, Kunsthandwerker oder Kirchenglaser ergänzen diesen Katalog. So soll im Rahmen des Forschungsprojekts nach und nach eine Art "Landkarte" aller Handwerke erstellt werden, die einen Beitrag zur Kultur- und Kreativwirtschaft leisten. Außerdem wollen die Wissenschaftler eine breite empirische Erhebung in relevanten Handwerksbetrieben durchführen. Die Ergebnisse werden dann mit Daten des Statistischen Bundesamtes verknüpft und gewichtet.

Auf diese Weise sollen erstmals belastbare Daten über die Zahl der kultur- und kreativwirtschaftlich tätigen Handwerksbetriebe, ihrer Beschäftigten und ihren Umsatz ermittelt werden. Die Forscher beabsichtigen, so den Anteil des Handwerks am gesamten Kultur- und Kreativwirtschaftssektor feststellen. Darüber hinaus will das Forschungsprojekt dazu beitragen, den bisherigen Kernbereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft neue Wirtschaftszweige hinzuzufügen. Bestehende Förderprogramme könnten dann auch für Handwerksbetriebe geöffnet werden, um auf diese Weise deren Wettbewerbssituation zu verbessern.

Zum bisherigen Kernbereich der Kultur- und Kreativwirtschaft gehören unter anderem das Verlagsgewerbe, die Rundfunk- und Fernsehwirtschaft, darstellende und bildende Künste, Literatur, Musik, Museen, Architektur und die Designwirtschaft. Ihr Umsatz beträgt über 117 Milliarden Euro jährlich, gut 800.000 Menschen sind hier tätig.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution77


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Dr. Bernd Ebeling, 23.09.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2010