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GEWERKSCHAFT/1048: Streiks bei Amazon werden verlängert - Beschäftigte setzen ein Zeichen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. September 2014

Streiks bei Amazon werden verlängert - Beschäftigte setzen ein Zeichen



Berlin, 23.09.2014- Die Arbeitskampfmaßnahmen bei Amazon werden auch am Mittwoch fortgesetzt. Beschäftigte an den Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern) und Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) entschieden am Dienstag, dass sie auch am Mittwoch (24. September) in den Streik treten werden. "Die Menschen bei Amazon setzen ein Zeichen, dass sie entschlossen sind, in ihrem Kampf für würdige und existenzsichernde Entlohnung und Arbeitsbedingungen in einem Tarifvertrag nicht nachzulassen. Die Streiks sind ein Erfolg, wieder haben sich viele Beschäftige erstmalig daran beteiligt. Damit beweisen sie Mut", sagte Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und zuständig für den Handel.

Beschäftigte an den vier Amazon-Standorten hatten in der Nacht von Sonntag auf Montag mit den Streiks begonnen. Bis Montagnachmittag beteiligten sich rund 2.000 Beschäftigte an den Arbeitskampfmaßnahmen. Sie sollen bis Mittwochabend, bis zum Ende der Spätschicht, fortgesetzt werden.

"Amazon wirft Nebelkerzen. Das Unternehmen behauptet, man orientiere sich an der Bezahlung in der Logistik. Damit soll verschleiert werden, dass der Versandhändler Amazon weiterhin einseitig die Arbeitsbedingungen diktieren will. Das Unternehmen weigert sich kategorisch, existenzsichernde Tarifverträge verhandeln. Aber das nehmen die Beschäftigten nicht hin", sagte Nutzenberger.

Amazon betreibt in Deutschland neun Versandzentren. Mitarbeiter dort klagen über die hohe Anzahl von Befristungen, extremen Leistungsdruck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen. Da Amazon sich der Tarifbindung verweigert, bekommen die Beschäftigten zudem zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden. Die ersten Streiks bei Amazon begannen im Mai 2013.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.09.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2014