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GEWERKSCHAFT/1158: Streiks bei der Postbank werden ausgedehnt - Kundgebung in Frankfurt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. April 2015

Streiks bei der Postbank werden ausgedehnt - Kundgebung in Frankfurt


Berlin, 23.04.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Beschäftigte der Postbank, dem Filialvertrieb und BHW zu weiteren Streiks aufgerufen. Am Freitag, dem 24. April werden Beschäftigte außerdem zu einer Kundgebung vor der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt/Main zusammenkommen.

Nachdem auch in zwei Spitzengesprächen mit den Vorständen der Deutschen Bank und Postbank die Chance verpasst wurde, den Tarifkonflikt mit der Postbank, dem Filialvertrieb und BHW beizulegen, waren die Verhandlungen für gescheitert erklärt worden. Nach vier bzw. drei Verhandlungsrunden hat die Postbank immer noch kein Angebot zum Kündigungsschutz vorgelegt. Vor dem Hintergrund des Strategieprozesses der Deutschen Bank weigert sich die Arbeitgeberseite bisher beharrlich, über diese Forderung von ver.di zu verhandeln.

In einer Urabstimmung hatten sich fast 95 Prozent der ver.di-Mitglieder unter den Beschäftigten für Streiks ausgesprochen. Daher befinden sich seit dem 20. April bundesweit immer mehr Filialen in längeren Streiks. Bisher wurden Filialen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, in Teilen Brandenburgs, in Bayern und Hessen bestreikt. Der Streik wird auf weitere Bundesländer, zunächst am heutigen Donnerstag auf Hamburg, Niedersachsen und Bremen ausgedehnt bzw. dort fortgesetzt werden.

"Die Beschäftigten stehen mit bemerkenswerter Ge- und Entschlossenheit zu unserer gewerkschaftlichen Forderung nach einem tarifvertraglichen Ausschluss von Kündigungen. Wir sind bereit und fest entschlossen, Sicherheit im Wandel durchzusetzen", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister, gleichzeitig Verhandlungsführer in der Tarifauseinandersetzung mit der Postbank.

Die Unklarheiten über die Zukunft der Postbank hätten bei den Beschäftigten zu großer Unruhe geführt, so dass die Verlängerung des Kündigungsschutzes mittlerweile zum Kernthema der aktuellen Tarifrunde geworden sei.

Die Beschäftigten seien durch immer neue Spekulationen über den Verbleib der Postbank und/oder des gesamten Privatkundengeschäfts aufs Äußerste verunsichert. Der Kündigungsschutz, der seit mehr als 20 Jahren elementarer Bestandteil der Tarifverträge ist, werde von der Arbeitgeberseite jetzt verweigert.

ver.di fordert für die rund 9.500 Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG fünf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2020, eine Angleichung der Ausbildungsvergütung auf das Postbankniveau und die Weiterführung der Postbankzulage. Für die rund 2.700 Beschäftigten der Postbank AG, Firmenkunden AG und BHW-Gruppe fordert ver.di einen Vorruhestand mit Rechtsanspruch sowie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2020.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.04.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2015

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