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GEWERKSCHAFT/1206: Deutsche Post AG - Unbefristeter Streik ist bundesweit angelaufen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 9. Juni 2015

Vertragsbruch Deutsche Post AG: Unbefristeter Streik ist bundesweit angelaufen


Berlin, 09.06.2015 - Im Tarifkonflikt um die Arbeits- und Einkommensbedingungen der rund 140.000 Tarifkräfte bei der Deutschen Post AG hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) seit Montag damit begonnen, ihre Mitglieder bei der Deutschen Post AG schrittweise in den unbefristeten Arbeitskampf zu führen. Dabei werden zunächst die Tarifkräfte in den bundesweit 83 Briefverteilzentren in den Ausstand gerufen. In Berlin und punktuell auch in anderen Bundesländern werden seit Dienstagmorgen (9. Juni 2015) auch Beschäftigte aus der Zustellung in den Ausstand einbezogen. Zusammen mit der Spät-, der Nacht- und der Frühschicht aus den Verteilzentren befinden sich inzwischen bundesweit rund 8.000 Beschäftigte im unbefristeten Streik. Der Streik wird in den kommenden Tagen schrittweise ausgeweitet.

ver.di hatte in der vergangenen Woche mit einem umfassenden Angebot versucht, die Post ungeachtet ihres Vertragsbruchs von einer einvernehmlichen Lösung zu überzeugen und vom Konfliktkurs gegen die Beschäftigten abzubringen. Das Gesamtpaket sah unter anderem eine Rückführung der von der Deutschen Post AG für die Zustellung gegründeten 49 Regionalgesellschaften (DHL Delivery GmbHs) in den Haustarifvertrag der Deutschen Post AG vor, eine Verlängerung der Schutzregelungen zu Kündigungen und Fremdvergabe, den Verzicht auf eine lineare Einkommenserhöhung in diesem Jahr und eine strukturelle Veränderung der bestehenden Entgelttabelle für alle neu eingestellten Beschäftigten, wonach diese künftig nicht mehr nach zwei, sondern erst nach drei Jahren in die jeweils nächsthöhere Erfahrungsstufe aufsteigen würden. Die Deutsche Post AG hatte dieses Angebot nicht angenommen. Für diesen Fall hatte die zuständige ver.di-Konzerntarifkommission das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

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Quelle:
Presseinformation vom 09.06.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2015

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