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GEWERKSCHAFT/1410: Friseurhandwerk - ver.di startet bundesweite Tarifkampagne (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 13. Oktober 2016

Friseurhandwerk: ver.di startet bundesweite Tarifkampagne "Besser abschneiden" für gute Ausbildungsbedingungen und einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag


Berlin, 13.10.2016 - Niedrigste Ausbildungsvergütungen, viele ausbildungsfremde Aufgaben und Überstunden - Jugendliche, die sich zur Friseurin oder zum Friseur ausbilden lassen, erleben oftmals einen frustrierenden Berufseinstieg. So liegt die durchschnittliche Ausbildungsvergütung im Friseurhandwerk laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 2015 im Osten bei gerade einmal 269 Euro, im Westen bei 494 Euro monatlich und damit deutlich unter dem bundesweiten Gesamtdurchschnitt der tariflichen Ausbildungsvergütungen von 826 Euro. Kein Wunder, dass im Jahr 2014 rund 6.500 Ausbildungsverträge wieder gelöst wurden.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) startet deswegen die bundesweite Tarifkampagne "Besser abschneiden". Ziel ist ein bundesweit allgemeinverbindlicher Tarifvertrag mit höheren Vergütungen und Verbesserungen der Ausbildungsbedingungen für die rund 23.000, zumeist weiblichen Auszubildenden.

"Vergütungen von 1,68 Euro in der Stunde sind ein Skandal. Ein Geschäftsmodell, das darauf basiert, dass Auszubildende überwiegend von Sozialleistungen leben müssen, ist für die Betroffenen und für alle Steuerzahler nicht hinnehmbar. Der anspruchsvolle und körperlich anstrengende Ausbildungsberuf zum Friseur muss dringend in Qualität und Bezahlung aufgewertet werden. Dafür werden wir gemeinsam mit vielen Auszubildenden in zahlreichen kreativen Aktionen kämpfen", sagte ver.di-Sekretär Marvin Reschinsky.

Der öffentliche Kampagnenauftakt mit Vorträgen findet am 16. und 17. Oktober 2016 auf der Friseurmesse "Haare 2016" in Nürnberg statt. Im Rahmen der Kampagne wird ver.di u.a. mit einer bundesweiten Tour zu über 50 Berufsschulen über die Rechte in der Ausbildung und tarifpolitische Fragen aufklären.

Weitere Informationen zur Kampagne:
www.besser-abschneiden.info und
www.facebook.de/besserabschneiden

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Quelle:
Presseinformation vom 13.10.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Oktober 2016

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