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GEWERKSCHAFT/1441: Angebot für die Geld- und Wertbranche unzureichend (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. Januar 2017

ver.di kritisiert unzureichendes Angebot für die Geld- und Wertbranche - keine ernsthafte Angleichung der extremen Lohnunterschiede


Berlin, 17.01.2017 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert das Arbeitgeberangebot für die rund 11.000 Beschäftigten der Geld- und Wertbranche. Die Verhandlungsrunde mit der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) war am späten Montagabend (16. Januar 2017) vorläufig beendet worden.

"Das Angebot des BDGW ist unzureichend. Es ist bisher kein echter Wille erkennbar, die extremen Lohnunterschiede anzugleichen. Ginge es nach den Arbeitgebern, würde sich der Unterschied zwischen NRW und Berlin um gerade einmal acht Cent verringern. Das ist bei einer derzeitigen Lohndifferenz von 4,49 Euro in der Stunde bei gleichen Tätigkeiten indiskutabel", sagte ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse.

Die Arbeitgeberseite hatte am Montag jährliche Erhöhungen zwischen 2 und 3,5 Prozent angeboten. Gegenüber der letzten Verhandlung ist das eine Erhöhung des Angebots um 0,5 Prozentpunkte in den Regionen mit Niedriglohnniveau. In diesen Schritten kommt es erst in etwa 50 Jahren zu einer Angleichung der Löhne.

Die Tarifkommission werde nun das weitere Vorgehen beraten, so Nüsse.

ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne um 1,50 Euro in der Stunde und eine Angleichung der Entgelte in den unterschiedlichen Regionen und Bereichen. Die Löhne klaffen derzeit bis zu 40 Prozent auseinander. Der Lohn im Geldtransport in NRW etwa beträgt derzeit 15,73 Euro in der Stunde, in Berlin werden jedoch nur 11,24 Euro gezahlt. Die Beschäftigten in den stationären Dienstleistungen in den ostdeutschen Ländern erhalten mit 9,33 Euro pro Stunde nur 49 Cent mehr als der gesetzliche Mindestlohn.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.01.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Januar 2017

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