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GEWERKSCHAFT/1527: Air Berlin - ver.di fordert Sicherung von Arbeitsplätzen und tariflichen Ansprüchen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 14. September 2017

Air Berlin: ver.di fordert Sicherung von Arbeitsplätzen und tariflichen Ansprüchen


Berlin, 14.09.2017 - Am morgigen Freitag, dem 15. September 2017, endet die Bieterfrist für Air Berlin. Danach muss der Insolvenzverwalter eine Entscheidung treffen und offenlegen, welche Angebote vorliegen.

"Der Insolvenzverwalter muss dann transparent machen, welche Angebote es gibt, ob diese seriös sind und ob sie tragfähige Lösungen für Air Berlin ermöglichen", betont Christine Behle, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). "Besonders wichtig ist, dass die Angebote auf ihre wirtschaftliche Substanz geprüft und bewertet werden. Wir fordern, dass in dem jetzt beginnenden Verfahren nicht nur die Gläubigerinteressen und die Neuordnung eines Teils des deutschen Luftverkehrs-Marktes bedacht werden. Über 8.000 Beschäftigte bangen um ihre Arbeitsplätze und haben mit ihren Familien Sorge um ihre Zukunft." Daher sei es wichtig, unabhängig von Käuferinteressen oder politischen Forderungen eine langfristige und stabile Lösung für die Beschäftigten zu finden.

ver.di fordert den Erhalt der Arbeitsplätze und die Sicherung tariflicher Ansprüche der Beschäftigten. "Wir fordern, dass die Interessenten nicht nur Start- und Landerechte, sondern auch die Beschäftigten übernehmen. Die Bedingungen der Übernahme müssen in fairen Tarifverträgen vereinbart werden", betont die Gewerkschafterin.

Viele Beschäftigte aus den Bereichen Technik, Verwaltung und der Kabine fürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Kaufinteressenten hätten sich bisher nicht zur Übernahme von Personal geäußert. Daher werde befürchtet, dass sich Käufer gezielt Beschäftigte heraussuchen und zu schlechteren Konditionen neu einstellen wollen. "Wir erteilen dieser Rosinenpickerei eine klare Absage und fordern die vertragliche Übernahme von Personal zu guten Bedingungen", so Behle.

Es sei unverantwortlich, die Beschäftigten für Managementfehler büßen zu lassen. Sie hätten das Unternehmen über Jahrzehnte hinweg mit ihrer Arbeit unterstützt und dafür gesorgt, dass Menschen aus der ganzen Welt nach Deutschland und innerhalb Deutschlands reisen konnten. Jetzt müsse es für die Beschäftigten auch in Zukunft Arbeitsplätze geben, bei denen sie eine faire Behandlung und faire Bezahlung erfahren. Dazu müssten die Interessenten und Unternehmen in die Verantwortung genommen werden. "Nach der Entscheidung des Gläubigerausschussen werden wir dieses in Verhandlungen, zu denen wir auffordern werden, deutlich machen", erklärt Christine Behle.

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Quelle:
Presseinformation vom 14.09.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2017

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