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GEWERKSCHAFT/1780: Tarifrunde Banken - Erste Runde bleibt ohne Ergebnis (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. Februar 2019

Tarifrunde Banken: Erste Runde bleibt ohne Ergebnis


Berlin - Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 200.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes ist am heutigen Freitag (15. Februar 2019) in Berlin ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber haben die Forderungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nach einer Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten zurückgewiesen und kein Angebot vorgelegt.

"Die Positionen der beiden Tarifparteien liegen sehr weit auseinander; das wurde schon in der Bewertung der Ausgangssituation deutlich", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. ver.di habe in den Verhandlungen deutlich gemacht, dass die Bank-Beschäftigten in den vergangenen Jahren hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurückgeblieben seien und einen dringenden Nachholbedarf hätten, so dass jetzt eine deutliche Erhöhung der Gehälter notwendig sei.

"Es sind die Beschäftigten, die trotz starker Belastungen dafür gesorgt haben, dass die Banken Probleme gut meistern", so das ver.di-Bundesvorstandsmitglied. "Wir haben in der Bankenbranche nicht nur einen Investitionsstau bei modernen Filialkonzepten und der IT, wir haben ihn auch bei den Arbeitsbedingungen." Zudem sei die Arbeit der Bankbeschäftigten durch Personalabbau, Arbeitsverdichtung, neue Anforderungen durch digitale Arbeitsprozesse und verändertes Kundenverhalten deutlich anspruchsvoller und belastender geworden. Um den Auswirkungen der starken Belastungen entgegenzuwirken, fordere ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Außerdem sollen die Bankbeschäftigten die individuelle Wahlmöglichkeit erhalten, die Gehaltssteigerung in mehr Freizeit umzuwandeln.

Im Zuge einer sich durch die Digitalisierung ständig verändernden Arbeitswelt fordert ver.di zudem einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung sowie eine entsprechende finanzielle und zeitliche Unterstützung durch die Arbeitgeber.

Der ver.di-Verhandlungsführer forderte die Arbeitgeber auf, die gute Arbeit der Beschäftigten anzuerkennen und in der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.

ver.di fordert 6 Prozent mehr Gehalt, für Auszubildende eine Erhöhung der Vergütungen um 100 Euro. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen.Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 6. März 2019 in Frankfurt/Main statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 15.02.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Februar 2019

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