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GEWERKSCHAFT/1827: Telefonica Deutschland - ver.di kritisiert geplante Standortschließungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. Mai 2019

Telefonica Deutschland: ver.di kritisiert geplante Standortschließungen


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die geplanten Standortschließungen des Telekommunikationsunternehmens Telefonica Deutschland. Betroffen sind die operativen Standorte Hannover, Köln und Frankfurt/Main mit insgesamt rund 250 Beschäftigten, von denen rund 180 im Netz-Technikbereich beschäftigt sind. Wie erst kürzlich bekannt wurde, will Telefonica Deutschland im Netz-Technikbereich rund ein Zehntel der Kosten einsparen. "Ein modernes, leistungsstarkes Mobilfunknetz ist die Hauptschlagader des Unternehmens. Wer diese für einen Aderlass öffnet, um Kosten zu sparen, spielt mit seiner Existenz", kritisierte ver.di-Konzernbetreuer Christoph Heil. Telefonica Deutschland habe seit der Fusion mit E-Plus vor fünf Jahren von rund 12.000 Arbeitsplätzen bereits mehr als 1.600 gestrichen. "Das ist eine Belastung für Kunden und Beschäftigte. Werden immer noch weitere Stellen gestrichen, beschneidet Telefonica die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens."

Die Pläne zur Schließung der Standorte müssen fallen gelassen und jede weitere Maßnahme zur Reduzierung von Arbeitsplätzen ausgesetzt werden, so Heil weiter. Dies solle mindestens so lange gelten, bis Telefonica die Verpflichtungen zum Netzausbau im LTE- und später auch im 5G-Netz erfüllt habe. Frühestens ab dem Jahr 2023 sollten Arbeitgeber, Betriebsräte und Gewerkschaften gemeinsam neue Strategien für das Unternehmen entwickeln. "Jetzt geht es darum, sich auf die Stärkung der Kernkompetenz zu besinnen, nämlich eine stabile und zufriedene Kundenbasis zu sichern und ein hochwertiges Mobilfunknetz zu betreiben."

Scharf kritisierte Heil die Pläne, den Standort Hannover bereits zum Jahresende zu schließen und die Arbeitsplätze nach Hamburg zu verlagern. "Das ist viel zu kurzfristig, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die betroffenen Beschäftigten auszuhandeln." Zudem sei zu befürchten, dass diese Maßnahme zu einem kalten Abbau von Arbeitsplätzen führe, da sicher nicht alle Beschäftigten von Hannover nach Hamburg umziehen oder pendeln können.

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Quelle:
Presseinformation vom 24.05.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2019

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