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GEWERKSCHAFT/219: Kritik an geplanter Schließung von SCA Packaging Standort in Thüringen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. April 2010

ver.di kritisiert geplante Schließung von SCA Packaging Standort in Thüringen


Scharf kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Umgang des schwedischen Papierverarbeiters SCA Packaging mit seinen Beschäftigten: "Das SCA-Formatwerk in Arenshausen wird den überzogenen Renditeerwartungen der Konzernspitze in Schweden geopfert", stellte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke fest. Laut SCA hat das Werk in Thüringen im Jahr 2009 mit 44 Beschäftigten einen Umsatz von rund 17 Millionen Euro erwirtschaftet. "Nach unseren Informationen konnte sich die schwedische Mutter trotz weltweiter Krise über einen Millionengewinn aus Arenshausen freuen. Umso unverständlicher ist die überstürzte Entscheidung, den Betrieb zum 30. Juni komplett zu schließen", so Werneke weiter.

Absolut unakzeptabel sei dabei vor allem der Umgang mit dem Gesamtbetriebsrat, der ebenso wie der örtliche Betriebsrat und die Beschäftigten vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Damit seien zum wiederholten Male die Arbeitnehmervertretungen regelrecht hintergangen worden, um die Vorgaben der Konzernzentrale durchzusetzen. Das Vorgehen von SCA stehe nicht nur im krassen Widerspruch zu den gesetzlichen Vorgaben, sondern auch zum SCA-eigenen Verhaltenskodex. Dort heißt es: "Alle Unternehmensbereiche müssen mindestens nationale Gesetze und/oder Tarifvereinbarungen einhalten."

"Wir erwarten, dass SCA umgehend den Gesamtbetriebsrat einbezieht, die geplante Schließung aussetzt und sich bereit zeigt, ernsthaft mit Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat über Alternativen zum Erhalt der Arbeitsplätze zu beraten", forderte Werneke.


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Quelle:
Presseinformation vom 08.04.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2010