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GEWERKSCHAFT/293: Postmindestlohn - Gerster-Verband verweigert Mindestlohnverhandlungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. Juli 2010

Postmindestlohn: Gerster-Verband verweigert Mindestlohnverhandlungen


Berlin, 20.07.2010 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Weigerung des Arbeitgeberverbands Neue Brief- und Zustelldienste (AGV NBZ) scharf kritisiert, über einen Mindestlohntarifvertrag zu verhandeln. "Damit unterläuft der AGV NBZ das politische Ziel von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, die Branchenbeschäftigten vor Dumpinglöhnen zu schützen", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis nach einem Spitzengespräch mit AGV NBZ-Präsident Florian Gerster. ver.di werde nun mit den übrigen Branchenverbänden eine Verständigung über Mindestlöhne anstreben.

Am Montag hatte Arbeitgebervertreter Gerster erklärt, "dass wir einen Mindestlohn nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz nicht akzeptieren können." Damit hat der AGV NBZ eine komplette Kehrtwende vollzogen. Bislang hatte Gerster stets behauptet, er wolle mit ver.di über einen Postmindestlohn verhandeln, war allerdings die erforderlichen Angaben über seine Verbandsmitglieder schuldig geblieben, offenbar um nicht in konkrete Gespräche einsteigen zu müssen.

"Gerster ist ein König ohne Land. Der Verband will lediglich verzögern und verschleppen, aber nicht verhandeln. Das ist nun endlich aktenkundig", sagte Kocsis. Damit habe sich der Gerster-Verband als seriöser Verhandlungspartner vollständig diskreditiert. Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag scheinen vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen komplett sinnlos, betonte Kocsis.


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Quelle:
Presseinformation vom 20.07.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2010