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GEWERKSCHAFT/369: Druckarbeitgeber setzen Arbeitsplatzvernichtung nichts entgegen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. Januar 2011

Druckarbeitgeber setzen Arbeitsplatzvernichtung nichts entgegen


Berlin, 20.01.2011 - Scharf kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, die gestrigen Veröffentlichungen des Bundesverbandes Druck und Medien (BVDM). "Dass die unternehmerische Freiheit der Druck-Arbeitgeber gegenüber der nationalen und europäischen Politik verteidigt werden muss, überrascht doch etwas", stellte Werneke fest. "Wir jedenfalls erkennen keine Anzeichen dafür, dass relevante Kräfte in der EU-Kommission oder der Bundesregierung die Verstaatlichung der Druckindustrie planen."

Die Druckarbeitgeber verweigerten sich vielmehr jedem industriepolitischen Dialog. Außerordentlich enttäuschend sei daher die schroffe Absage des Arbeitgeberverbandes an alle Initiativen zur Begrenzung des Arbeitsplatzabbaus in der Druckindustrie. Allein in den vergangenen zwölf Monaten seien in der Branche rund 10.000 Arbeitsplätze vernichtet worden, das entspricht rund sechs Prozent der Gesamtbeschäftigtenzahl. Die Druckindustrie leide dabei vor allem unter einem massiven Preiskampf zwischen den Betrieben.

"Jetzt einfach auf weitere Insolvenzen zu warten und darüber eine Marktbereinigung zu erhoffen, ist unverantwortlich und zynisch. Wir erwarten stattdessen, dass sich der BVDM seiner sozialpolitischen Verantwortung stellt. In der bevorstehenden Tarifrunde müssen deshalb die tatsächlichen Zukunftsfragen für die Druckindustrie im Vordergrund stehen: Die Sicherung von Beschäftigung und die Begrenzung von Schmutzkonkurrenz zwischen den Betrieben. Dabei spielt das Unterlaufen von Tarifverträgen durch Leiharbeit eine besondere Rolle", forderte Werneke.


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Quelle:
Presseinformation vom 20.01.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2011