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GEWERKSCHAFT/500: Bertelsmann-Beschäftigte demonstrieren vor Hauptstadtrepräsentanz (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 25. September 2011

Bertelsmann-Beschäftigte demonstrieren vor Hauptstadtrepräsentanz


Berlin, 25.09.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für morgen, 26. September, Beschäftigte aus ganz Deutschland zu einer Kundgebung vor der Hauptstadtdependance der Bertelsmann-Stiftung auf. Teilnehmen werden unter anderem Streikende der Bertelsmann- Tiefdruckerei Prinovis Nürnberg. Dort kämpfen die Beschäftigten für einen Anerkennungs- und Sozialtarifvertrag. Zuvor hatte die dortige Geschäftsleitung angekündigt, bis zu 140 von 200 Beschäftigten kündigen zu wollen, die sich geweigert hatten, in einem betrieblichen Bündnis unbezahlte Mehrarbeit zu leisten und auf Gehaltsbestandteile zu verzichten. Dadurch sollte eine vermeintliche Arbeitsplatzsicherheit erzielt werden. "Auch in anderen zu Bertelsmann gehörenden Unternehmen werden die Kolleginnen und Kollegen erpresst, untertarifliche Beschäftigungsbedingungen zu akzeptieren", kritisierte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

So hätten die Beschäftigten von Vogel-Druck in Würzburg nach der Übernahme des Unternehmens durch die Bertelsmann-Tochter Arvato Verzicht leisten müssen. Auch in Europas größter Rollenoffsetdruckerei, Mohn Media in Gütersloh, würden schon seit Jahren Teile der Tarifverträge nicht mehr angewandt. In den Nordstandorten von Prinovis, den Tiefdruckereien in Ahrensburg und Itzehoe, war versucht worden, den Beschäftigten Zugeständnisse abzunötigen. Allerdings musste die Geschäftsführung dort nach erfolgreicher Gegenwehr in den Unternehmen neue Tarifverträge unterschreiben. Im Gegenzug zu einer sicheren Beschäftigungsgarantie verzichten alle Beschäftigten befristet auf ihre Jahresleistung und das Urlaubsgeld. Anders als bei Prinovis in Nürnberg und anderen Bertelsmann-Betrieben gelten diese Regelungen für alle Beschäftigten und die Belegschaft wird nicht gespalten.

An der Kundgebung nehmen darüber hinaus auch Beschäftigte aus ehemaligen Betrieben von o2 und der Telekom teil, die von Arvato übernommen worden waren und deren Arbeitsbedingungen im Zuge der Übernahme ebenfalls drastisch verschlechtert wurden.


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Quelle:
Presseinformation vom 25.09.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2011