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GEWERKSCHAFT/517: Banken-Demonstrationen - Konzernvorstände in die Verantwortung nehmen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 10. November 2011

Banken-Demonstrationen: Konzernvorstände in die Verantwortung nehmen


Berlin, 10.11.2011 - "Wir fordern mit den protestierenden Menschen bei Occupy strenge Gesetze für eine Finanzmarktregulierung, und wir fordern die Konzernvorstände auf, ihre Kultur der Maßlosigkeit zu beenden", betont Beate Mensch, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Zusammenhang mit den geplanten Demonstrationen in Frankfurt und Berlin am kommenden Samstag.

Es sei wichtig, die tatsächlichen Verursacher der Finanzkrise zur Verantwortung zu ziehen, sie zu kontrollieren und durch scharfe Regelungen erneute Krisen zu verhindern. Die Eindämmung von Spekulationsgeschäften durch eine Finanztransaktionssteuer sowie die Schaffung eines Finanz-TÜV seien notwendige Maßnahmen, um den Finanzmarkt zu regulieren und die Verbraucher zu schützen. Weiterhin ist unter anderem die Begrenzung der Größe von Finanzinstituten erforderlich sowie die Gründung einer öffentlichen europäischen Ratingagentur, um nicht ganze Volkswirtschaften zu gefährden.

"Wichtig ist auch, dass die Bankangestellten, die selbst Opfer der Bankenkrise sind, nicht für das Gebaren der Konzernführungen verantwortlich gemacht werden", betonte die Gewerkschafterin. Die Beschäftigten hätten wie andere Bürgerinnen und Bürger auch als Steuerzahler tief in die Taschen greifen müssen, um zur Rettung des europäischen Wirtschaftmarktes beizutragen. Nach wie vor würden sie durch Vertriebskontrollsysteme der Banken vom Berater zum Verkäufer getrieben.

Beate Mensch wies darauf hin, dass die verfehlte Politik der Banken gerade im Konflikt der Integration der Postbankbeschäftigten in die Deutsche Bank deutlich werde. "Die Beschäftigten der Postbank haben mit ihrem Kundengeschäft Defizite im Investmentbanking der Deutschen Bank ausgleichen können, trotzdem sollen sie durch Ausgliederung in neue Unternehmen zu wesentlich schlechteren Konditionen arbeiten. Das bedeutet weniger Geld und mehr Arbeit für die Beschäftigten, weil die Vorstände der Deutschen Bank immer mehr Profit wollen." Das sei ein unhaltbarer Zustand, den die Beschäftigten beider Unternehmen gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft keinesfalls akzeptieren würden.


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Quelle:
Presseinformation vom 10.11.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. November 2011