Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/617: Telekom-Tarifrunde - Warnstreiks werden verstärkt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17.‍ ‍April 2012

Telekom-Tarifrunde: Warnstreiks werden verstärkt



Berlin, 17.04.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird die Warnstreiks in weiten Bereichen der Deutschen Telekom intensivieren. "Immer weniger Beschäftigte sind davon überzeugt, dass mit der Telekom in freien Verhandlungen ein Ergebnis erzielt werden kann. Die Streikbereitschaft nimmt stetig zu", sagte ver.di- Streikleiter Ado Wilhelm am Dienstag. Für Mittwoch ruft ver.di bundesweit erstmals insgesamt 6.000 Beschäftigte zu vollschichtigen Arbeitsniederlegungen auf. Bislang hatten die Warnstreiks nur bis zu vier Stunden gedauert.

Von den fortgesetzten Arbeitsniederlegungen werden Betriebe und Einrichtungen der Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicesparte und von T-Systems erfasst. Damit sind die Telekom-Konzernteile mit den weitaus meisten Tarifangestellten weiter von Warnstreiks betroffen. Das Verhalten der Telekom gegenüber den Beschäftigten der Konzernzentrale und gegenüber den Auszubildenden motiviere die Belegschaften in den anderen Betriebsteilen geradezu, für ihre Kolleginnen und Kollegen mit zu streiken. "Die taktische Finte von Konzernvorstand Thomas Sattelberger geht nach hinten los", betonte Wilhelm.

Am Dienstagabend hatte Telekom-Verhandlungsführer Sattelberger für den Teilbereich DTAG (Deutsche Telekom AG) bereits vor der für diesen Mittwoch und Donnerstag anberaumten vierten Verhandlungsrunde das Scheitern erklärt und die Schlichtung angerufen. Der DTAG werden die Beschäftigten der Zentralbereiche sowie die Auszubildenden zugerechnet.

Am Dienstag beteiligten sich bis zum Mittag wie geplant rund 6.000 Beschäftigte der Telekom Deutschland GmbH und von T-Systems an Warnstreiks. Tarifangestellte und Auszubildende der DTAG befinden sich mit der Anrufung der Schlichtung währenddessen in der Friedenspflicht.

ver.di fordert für die insgesamt 85.000 Beschäftigten aller drei von den Tarifverhandlungen betroffenen Telekom-Sparten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine tabellenwirksame Mindestanhebung zur Stärkung der unteren Einkommensgruppen. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, zudem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden.

*

Quelle:
Presseinformation vom 17.04.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2012