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GEWERKSCHAFT/767: Warnstreiks bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 27. Februar 2013

Warnstreiks bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung: Es droht Stau auf Flüssen und Kanälen



Berlin, 27.02.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) auf, am Donnerstag, den 28. Februar, ihre Arbeit niederzulegen. Damit drohen Behinderungen des Schiffsverkehrs im gesamten Bundesgebiet. Mit den Arbeitsniederlegungen werden Tarifverhandlungen zum Schutz der WSV- Beschäftigten und ihrer Arbeitsbedingungen gefordert.

ver.di habe bereits im vergangenen Jahr das zuständige Bundesinnenministerium mehrfach vergeblich zu Tarifverhandlungen aufgefordert. "Die Beschäftigten wollen verbindliche Regelungen in Form eines Tarifvertrags. Deswegen wird jetzt gestreikt", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp. Ein Warnstreik sei ein Streiktag, der als Warnung an den Arbeitgeber gedacht sei. "Dem kann und muss, sollte es erforderlich sein, auch ein unbefristeter Streik folgen", stellte Meerkamp klar.

Im Rahmen der Arbeitsniederlegungen am Donnerstag sollen auf allen großen Wasserstraßen die Schleusen bestreikt werden. Die auf Schiffsladungen wartenden Betriebe können an diesem Tag gegebenenfalls nicht beliefert werden. Hintergrund der Warnstreiks sind die Pläne des Bundesverkehrsministeriums, im Rahmen des Umbaus der WSV die Behörde in der bestehenden Form zu zerschlagen und dabei von derzeit 12.000 Arbeitsplätzen mindestens jede fünfte Stelle abzubauen. Durch die geplante Umstrukturierung würden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet und Standorte geschlossen, sondern die gesamte Infrastruktur der Wasserwege in eine unsichere rechtliche Lage gebracht.

Dagegen fordert ver.di von der Bundesregierung im Rahmen von Tarifverhandlungen den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen und die Beteiligung der Beschäftigten an der Entwicklung ihrer beruflichen Zukunft. Außerdem verlangt die Gewerkschaft Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung wie Qualifizierung und individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen, eine umfassende Einkommenssicherung für betroffene Beschäftigte sowie Ausbildungsperspektiven für die Jugend.

Die Streiks werden von Kundgebungen mit Beschäftigten der WSV und des Bundesverkehrsministeriums in Rendsburg, Bremen, Duisburg, Berlin, Schweinfurt, Passau, Koblenz, Stuttgart und weiteren Standorten im Bundesgebiet begleitet.

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Quelle:
Presseinformation vom 27.02.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2013