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GEWERKSCHAFT/982: Madsack Kunden-Service-Center - 100 Tage Streik für einen Tarifvertrag (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. April 2014

Madsack Kunden-Service-Center: 100 Tage Streik für einen Tarifvertrag



Berlin, 15.04.2014 - "Der nunmehr längste Streik in einem deutschen Zeitungskonzern zeigt, dass Verlage Tarifflucht zum Kern ihres Geschäftsmodell gemacht haben", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, anlässlich des heutigen 100. Streiktages im Kunden-Service-Center (KSC) der Hannoveraner Madsack Mediengruppe. Vor zwei Wochen waren die dortigen Tarifverhandlungen, die im Januar nach mehr als 80 Streiktagen aufgenommen worden waren, nach fünf Runden ergebnislos und ohne neuen Termin vertagt worden. "Es ist auf Arbeitgeberseite kein Einigungswille erkennbar, da ein Tarifvertrag für die Beschäftigten im Telefondienst offenbar nicht in die Strategie des Medienkonzerns passt", betonte Werneke.

Die Verhandlungen waren an untergeordneten Themen gescheitert - etwa an Anerkennungsbeträgen für Firmenjubiläen. Entscheidende Fragen wie die Tatsache, dass die Beschäftigten seit der Ausgliederung der Telefondienste aus dem Hannoveraner Zeitungsverlag vor 13 Jahren keine einzige Lohnerhöhung erhalten hatten, waren erst gar nicht behandelt worden. "Jedes Jahr hat der Madsack-Konzern die Abonnement-Preise seiner Zeitungen erhöht. Bei den Beschäftigten des telefonischen Kundenservice ist davon nichts angekommen", kritisierte Werneke.

Am heutigen 100. Streiktag besuchen die Beschäftigten erneut die SPD-Medienholding ddvg in Hamburg, die Miteigentümerin des Hannoveraner Zeitungskonzerns ist. Die Madsack Mediengruppe gibt 18 regionale Tageszeitungen mit einer täglichen Gesamtauflage von 940.000 Exemplaren sowie 37 Anzeigenblätter heraus. Sie ist außerdem Miteigentümer von regionalen Radio- und Fernsehsendern sowie privaten Postdienstleistern.

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Quelle:
Presseinformation vom 15.04.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. April 2014