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MELDUNG/761: Herbstprojektion 2017 der Bundesregierung - Deutschland bleibt auf Wachstumskurs (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 11. Oktober 2017

Zypries: Konjunktur hat an Schwung gewonnen - Deutschland bleibt auch in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs


Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem stetigen und breit angelegten Aufschwung mit einem soliden binnenwirtschaftlichen Fundament. Die Kapazitäten sind gut ausgelastet, die Beschäftigung steigt weiter und die Verbraucherpreise sind stabil. In ihrer Herbstprojektion geht die Bundesregierung für das laufende Jahr von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 2,0 Prozent aus. Für das Jahr 2018 wird ein Zuwachs von 1,9 Prozent erwartet.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries: "Der deutschen Wirtschaft geht es gut. Die nächste Bundesregierung muss dafür sorgen, dass das so bleibt. Die Konjunktur in Deutschland hat an Schwung und Breite gewonnen und bleibt auch in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs. Mit der anziehenden Weltwirtschaft haben sich die Exporte belebt. Dies hat die private Investitionstätigkeit angeregt. Die Beschäftigung nimmt weiter kräftig zu. In der zurückliegenden Legislaturperiode hat die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt um 2,5 Mio. Personen zugenommen. Auch die Einkommen steigen weiter. Mir ist wichtig, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung bei allen Menschen ankommt."

Nachstehend einige Eckpunkte der Herbstprojektion 2017:

  • In Anlehnung an die Prognosen internationaler Organisationen ist unterstellt, dass das Wachstum der Weltwirtschaft anziehen wird. Auch der Welthandel dürfte sich weiter dynamisch entwickeln. Für die deutschen Exporte von Waren und Dienstleistungen wird daher ein Zuwachs in Höhe von real 3,5 Prozent im Jahr 2017 und in Höhe von 4,0 Prozent im Jahr 2018 erwartet.
  • Aufgrund der dynamischen Inlandsnachfrage werden die Importe in den Jahren 2017 und 2018 etwas kräftiger expandieren als die Exporte. Der Außenhandel liefert daher im Projektionszeitraum rein rechnerisch per Saldo keine Wachstumsbeiträge. Gleichwohl bleibt die Entwicklung des Außenhandels für die deutsche Konjunktur von zentraler Bedeutung.
  • Der Saldo der deutschen Leistungsbilanz (in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt) dürfte nicht zuletzt wegen der kräftigen Binnennachfrage von 8,3 Prozent im Jahr 2016 auf 7,4 Prozent im Jahr 2018 zurückgehen.
  • Mit der deutlichen Zunahme der Exporte und der überdurchschnittlichen Auslastung der Kapazitäten in der Industrie werden die Unternehmen ihre Investitionen deutlich ausweiten. Die Investitionen in Ausrüstungen nehmen voraussichtlich um 2,0 Prozent in diesem Jahr und beschleunigt um 3,7 Prozent im kommenden Jahr zu.
  • Die Rahmenbedingungen für Bauinvestitionen sind angesichts niedriger Zinsen und der hohen Nachfrage nach Wohnungen weiter gut. Kräftige Impulse kommen daher von den Bauinvestitionen. Sie dürften im Jahr 2017 um 4,3 Prozent und im Jahr 2018 um 3,4 Prozent zunehmen.
  • Der deutliche Zuwachs an Beschäftigung sowie anziehende Lohnzuwächse führen zu höheren Konsumausgaben der privaten Haushalte. Diese werden im laufenden Jahr ihre realen Konsumausgaben um 1,8 Prozent ausweiten. Im Jahr 2018 dürften die privaten Haushalte 1,6 Prozent mehr konsumieren als im Vorjahr.
  • Die Erwerbstätigkeit wird im Jahr 2017 sehr kräftig um 660 Tausend und im Jahr 2018 um 495 Tausend Personen auf das Rekordniveau von 44,8 Mio. Personen im Jahr 2018 ansteigen. Angesichts der hohen Arbeitsnachfrage wird ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit um 155 Tausend Personen in diesem Jahr und um 70 Tausend Personen im kommenden Jahr erwartet. Die Arbeitslosigkeit wird auf 2,5 Mio. Personen beziehungsweise auf eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent zurückgehen - trotz der vielen Menschen, die zu uns gekommen sind.
  • Das Verbraucherpreisniveau wird im Jahr 2017 vor allem aufgrund steigender Preise für Energie und Nahrungsmittel vorübergehend beschleunigt um 1,8 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent zunehmen - nach 0,5 Prozent im Jahr 2016.

Die Herbstprojektion der Bundesregierung wurde am 11. Oktober 2017 im interministeriellen Arbeitskreis "Gesamtwirtschaftliche Vorausschätzungen" unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie abschließend beraten. Das Statistische Bundesamt und die Deutsche Bundesbank waren beteiligt. Die gesamtwirtschaftlichen Eckwerte der Herbstprojektion bilden die Grundlage für die Steuerschätzung vom 7. bis 9. November 2017 in Braunschweig. Als gemeinsamer Orientierungsrahmen dienen sie der Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen.

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 11. Oktober 2017
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Oktober 2017

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