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STEUER/1232: Bauernverband wehrt steuerliche Verschärfungen für das Ehrenamt ab (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. Mai 2012

DBV wehrt steuerliche Verschärfungen für das Ehrenamt ab

Umsatzsteuerliche Behandlung von Aufwandsentschädigungen neu geregelt



Aufgrund der überragenden Bedeutung des Ehrenamtes in den Bauernverbänden auf Orts-, Kreis-, Landes- und Bundesebene hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) massiv für praktikable Umsatzsteuerregelungen bei Aufwandsentschädigungen für ehrenamtlich Tätige gegenüber dem BMF eingesetzt - mit Erfolg. Mit einer Verwaltungsanweisung von Anfang des Jahres wollte das Bundesfinanzministerium (BMF) bei Besteuerung des Ehrenamtes pauschale Aufwandsentschädigungen mit Wirkung ab April 2012 unabhängig von der Höhe stets der Umsatzsteuer unterwerfen. Dies hätte zu spürbarer bürokratischer und finanzieller Belastung für Ehrenamt und Vereine geführt.

Ende April teilte das BMF dann dem DBV nun mit, dass es den Einwänden des DBV entgegen komme und die Voraussetzungen zur Erlangung der Umsatzsteuerfreiheit auf ein Mindestmaß reduziere. So werden pauschale Aufwandsentschädigungen bis 2.100 Euro pro Jahr ohne zusätzliche Nachweise als umsatzsteuerfrei anerkannt. Bei pauschalen Aufwandsentschädigungen bis insgesamt 17.500 Euro pro Jahr kann rechtssicher von der Umsatzsteuerfreiheit ausgegangen werden, wenn der durchschnittlich erforderliche Zeitaufwand dokumentiert wird, z.B. durch Beschluss eines Vereinsgremiums. Diese nunmehr praktikablen Vorgaben vermeiden Streitigkeiten mit der Finanzverwaltung und entlasten zahlreiche Ehrenamtliche und Verbände. Aufwandsentschädigungen, die über den genannten Beträgen liegen, können bei Nachweis der Angemessenheit umsatzsteuerfrei sein. Schließlich wurde entsprechend der Forderung des DBV die Anwendung der Neuregelung auf das Jahr 2013 verschoben.

Das Einlenken des BMF ist ein Erfolg berufsständischen Einsatzes durch konsequente politische und fachliche Argumentation, Ansprache von Entscheidungsträgern auf allen Ebenen und Einbeziehung weiterer Verbände, die sich der Intervention des DBV anschlossen. Dieser Erfolg kommt nicht nur dem bäuerlichen Ehrenamt, sondern zahlreichen weiteren Vereinen und Ehrenamtlichen im ländlichen Raum zugute.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Mai 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117‍ ‍Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2012