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VERKEHR/1392: Neue Fahrerassistenzsysteme machen das Fahren immer sicherer (DVR)


Der Deutsche Verkehrsicherheitsrat (DVR)
Pressemitteilung vom 1. Juni 2015:

Neue Fahrerassistenzsysteme machen das Fahren immer sicherer

Technischer Fortschritt stellt Fahrer und Prüforganisationen vor besondere Herausforderungen


Die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Verletzten ist in den letzten Jahren rückläufig. Immer mehr Fahrerassistenzsysteme, wie der Notbremsassistent, leisten dabei einen wertvollen Beitrag, um Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. Prüforganisationen sowie Fahrerinnen und Fahrer stehen damit aber vor ganz neuen Herausforderungen. Rechtliche Rahmenbedingungen, Prüfverfahren und die Anforderungen an die Fahraufgaben müssen mit den technischen Möglichkeiten in Einklang gebracht werden.

Hersteller arbeiten mit Hochdruck an neuen Sicherheitssystemen, die den Fahrer gerade in kritischen Verkehrssituationen noch besser unterstützen sollen. Um Autokäuferinnen und -käufern eine Orientierung zu geben, bewertet das European New Car Assessment Programme (Euro NCAP) die Crashsicherheit von Neuwagen und vergibt dafür bis zu fünf Sterne. Dafür werden die notwendigen Testverfahren regelmäßig weiterentwickelt und technisch aktualisiert. Neue Systeme nehmen nicht mehr nur andere Fahrzeuge ins Visier, sondern beispielsweise auch Fußgänger, die als Verkehrsteilnehmer oft besonders gefährdet sind. Seit 2014 ist deshalb der Notbremsassistent Teil der Bewertung, ab Anfang 2016 wird bei Pkw auch das Bremsen auf Fußgänger aufgenommen. Auch der Spurhalteassistent wird ab nächstem Jahr erstmalig in den Testkatalog aufgenommen.

Welf Stankowitz, Referatsleiter Fahrzeugtechnik beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), beschreibt die zukünftige Entwicklung: "Es werden immer mehr und bessere Assistenzsysteme in die Fahrzeuge eingebaut. Ein Teil davon wirkt im Hintergrund und der Fahrer braucht sich nicht umzustellen. Bei einigen Assistenten sollte der Fahrer aber lernen, wie er mit den neuen Funktionen umgeht und was sie leisten. Nur so kann das Plus an Sicherheit voll ausgeschöpft werden. So muss man zum Beispiel wissen, dass der Spurhalteassistent das Fahrzeug selbstständig leicht nach rechts oder links lenkt, um es in der Spur zu halten. Das ist zunächst gewöhnungsbedürftig."

Der DVR empfiehlt deshalb, sich vor dem Kauf eines neuen Fahrzeugs vom Fahrzeughändler ausführlich über die Funktionsweise der Assistenten aufklären zu lassen. Am besten ist es, nach dem Kauf mit dem Verkäufer oder einem ausgebildeten Sicherheitstrainer einen Termin auszumachen, um sich mit allen Möglichkeiten des neuen Autos in der Praxis vertraut zu machen.

Der DVR schätzt, dass mit Fahrerassistenzsystemen bei fast 50 Prozent der Unfälle schwere Folgen verhindert werden könnten.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 01.06.2015
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
Auguststraße 29, 53229 Bonn.
Telefon (02 28) 4 00 01-0
Telefax (02 28) 4 00 01-67
E-Mail: srademacher@dvr.de
http://www.dvr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2015

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