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VERKEHR/1414: Automatisiertes und vernetztes Fahren ist wichtiger Wachstumstrend (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 18. November 2015

Gabriel: Automatisiertes und vernetztes Fahren ist wichtiger Wachstumstrend für Automobilstandort Deutschland


Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat heute den Endbericht der Studie "Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen - Industriepolitische Schlussfolgerungen" (PDF: 4,8 MB) veröffentlicht. Die Studie wurde im Auftrag des BMWi von einem Konsortium unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) verfasst. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen bis 2020 technisch möglich sein wird und große Chancen für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland bietet. Gleichzeitig weisen die Gutachter aber auch auf Herausforderungen und notwendige Anpassungen des regulatorischen Rahmens hin.

Bundesminister Gabriel: "Dem automatisierten und vernetzten Fahren gehört die Zukunft. Automatisiertes Fahren ist ein wichtiger Treiber für Innovationen und Wertschöpfung und damit von hoher Bedeutung für den Automobilstandort Deutschland insgesamt. Es ist wichtig, dass die deutsche Automobilindustrie ihre führende Position behauptet. Dafür ist sie gut aufgestellt. Die bestehenden Herausforderungen gehen wir gemeinsam mit der Industrie aktiv an. Wichtig ist, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen angesichts der neuen technischen Möglichkeiten überprüft und wo erforderlich angepasst werden. Auch müssen die Verkehrsinfrastruktur und das Mobilfunknetz entlang der Autobahnen weiter ausgebaut und Standards für eine sichere Datenübertragung erarbeitet werden. Deutschland muss zum führenden Testfeld für das automatisierte und vernetzte Fahren werden."

Im Mittelpunkt der Studie steht die Analyse und Abschätzung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale des hochautomatisierten Fahrens auf Autobahnen. Die Gutachter untersuchen das Leitanbieter- und Leitmarktpotenzial Deutschlands und leiten hieraus industriepolitische Handlungsempfehlungen ab. Die Kernergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Einführung hochautomatisierter Fahrfunktionen auf Autobahnen ist spätestens bis zum Jahr 2020 technisch möglich. Fahrerlose Fahrzeuge sind auf öffentlichen Straßen aber erst weit nach 2020 zu erwarten.
  • Die in Deutschland generierte Wertschöpfung im gesamten Bereich der Fahrerassistenzsysteme und des hochautomatisierten Fahrens wird auf rd. 2,23 Mrd. Euro im Jahr 2020 und auf rd. 8,8 Mrd. Euro im Jahr 2025 steigen - wenn die heutigen Markt- und Standortanteile deutscher Fahrzeughersteller und Zulieferer gehalten werden können.
  • Deutschland ist derzeit führend in wesentlichen Technologiefeldern (insbesondere Fahrerassistenz, Radarsysteme, Aktorik).
  • Die Einführung hochautomatisierter Fahrfunktionen im Regelbetrieb wird derzeit aber insbesondere noch durch ungelöste rechtliche Fragen behindert. Die Überprüfung und wo erforderlich Anpassung des bestehenden Rechtsrahmens gehört zu den drängendsten Herausforderungen auf dem Weg zur Marktreife des hochautomatisierten Fahrens.
  • Der Aufbau eines leistungsstarken, lückenlosen Mobilfunknetzes entlang der Autobahnen ist ein wichtiger Baustein für die künftige Entwicklung. Auch der Ausbau einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur ist erforderlich, damit Deutschland zum Leitmarkt für automatisiertes Fahren werden kann.

Die Studie und die von den Gutachtern herausgearbeiteten Handlungsempfehlungen werden heute mit Experten und Stakeholdern im Rahmen eines Workshops im BMWi diskutiert. Die Ergebnisse werden in die weitere Konkretisierung und Umsetzung der "Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren" der Bundesregierung einfließen.


Die Studie "Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen - Industriepolitische Schlussfolgerungen" (PDF: 4,8 MB) abrufbar unter:
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/S-T/studie-management-summary,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 18. November 2015
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2015

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