Gemeinsame Pressemitteilung von Öko-Institut, Fraunhofer IAO, Hochschule
Heilbronn und Intraplan Consult GmbH
Freiburg/Stuttgart/Heilbronn/München/Berlin, 8. Dezember 2016
Oberleitungs-LKW: Option für einen umweltverträglichen Güterverkehr?
Wie der Straßengüterfernverkehr umweltverträglicher betrieben werden kann, steht im Zentrum des neu gestarteten Projekts "Bewertung und Einführungsstrategien für oberleitungsgebundene schwere Nutzfahrzeuge (StratON)". Es wird geleitet vom Öko-Institut, das hierfür mit dem Fraunhofer-Institut IAO, der Hochschule Heilbronn und der Intraplan Consult GmbH zusammenarbeitet. Noch dominieren Dieselnutzfahrzeuge auf den Autobahnen - und damit fossile Kraftstoffe als Energieträger. Damit der Güterverkehr zum Klimaschutz beitragen kann, muss er künftig effizienter und klimafreundlicher gestaltet werden.
"Nach aktuellen Prognosen wird der Straßengüterverkehr von 2010 bis 2030 um rund 40 Prozent zunehmen. Damit steigen auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen", beschreibt Moritz Mottschall, Projektleiter und Experte für alternative Antriebskonzepte am Öko-Institut, den Ausgangspunkt des Forschungsprojekts. "Um die im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen, muss deshalb auch im Straßengüterverkehr über alternative Antriebskonzepte und Energieträger nachgedacht werden."
Im Rahmen des Förderprogramms "Erneuerbar Mobil" des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit untersucht das Projektteam von StratON, wie der Straßengüterfernverkehr mit Hilfe von Oberleitungen entlang der Autobahn elektrisch betrieben werden kann. Dabei werden die Oberleitungs-LKW auch im Vergleich zu möglichen alternativen Antriebs- und Energieversorgungsoptionen wie etwa wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge bewertet. Zudem betrachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neben den Kosten auch die Treibhausgasemissionen, den Ressourcenbedarf und die Wechselwirkungen mit dem Energiesektor.
"Erste Analysen zeigen bereits jetzt, dass Oberleitungshybrid-Lastkraftwagen sowohl aus Energieeffizienz- als auch aus Gesamtkostenperspektive Vorteile gegenüber anderen alternativen Antriebssystemen bei schweren Nutzfahrzeugen aufweisen können", erklärt Steffen Raiber, Experte für Mobilitäts- und Stadtsystemgestaltung am Fraunhofer IAO.
Neben den Gesamtkosten und den Emissionsminderungspotenzialen analysiert das Projektteam eine Ausbaustrategie für dieses Antriebssystem. Dabei wird untersucht, inwiefern oberleitungsgebundene LKW-Systeme bis 2050 technisch und rechtlich umgesetzt werden können.
"In StratON bewerten wir Potenziale, Markteinführungsstrategien und Geschäftsmodelle - aber auch mögliche Hemmnisse", fasst Prof. Dr. Tobias Bernecker, Experte für Verkehrspolitik und Verkehrswirtschaft an der Hochschule Heilbronn, die Zielsetzung des multidisziplinären Projekts zusammen. "So können wir einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur aktuellen Debatte über neue Verkehrskonzepte in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik leisten."
Weitere Informationen zum Projekt "Bewertung und
Einführungsstrategien für oberleitungsgebundene schwere Nutzfahrzeuge
(StratON)" von Öko-Institut, Fraunhofer IAO, der Hochschule Heilbronn und
der Intraplan Consult GmbH.
https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Flyer-zum-Verbundprojekt-StratON.pdf
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution429
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie, Alexa Hännicke, 08.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2016
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