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VÖLKERRECHT/064: Unter einem Genozid interessiert Darfur nicht! (inamo)


inamo Heft 57 - Berichte & Analysen - Sommer 2009
Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten

Unter einem Genozid interessiert Darfur nicht!

Von Julie Flint und Alex de Waal


Die Kampagne "Save Darfur" ist umstritten. Das Wort vom Genozid, von dem "Save Darfur" behauptet, er finde in Darfur statt, sei in der Sache falsch und seine Benutzung politisch sogar kontraproduktiv, behaupten die Kritiker. Fakt ist, dass tatsächlich erst die mediale Aufladung des Konflikts als Genozid die internationale Öffentlichkeit bewegt und die politischen Institutionen, allen voran das US-Außenministerium zum Handeln gebracht hat. Fakt ist aber auch, dass die gleiche mediale Aufladung eine Simplifizierung des Konflikts notwendig machte und damit, bewusst oder unbewusst, mitunter zur Verschärfung der Lage vor Ort beigetragen hat. Die Rede vom Genozid machte es notwendig, Täter und Opfer eindeutig und unmissverständlich zu benennen. Entgegen der komplexen und komplizierten Situation vor Ort reduziert die mediale Präsentation der "Save Darfur"-Kampagne die Täter auf "Araber" und die Opfer auf "Schwarzafrikaner".


Ein Jahrzehnt lang waren Darfurs Konflikte der restlichen Welt unbekannt. Selbst in der einschlägigen afrikanischen Presse wurden sie kaum erwähnt. Das einzige anhaltende Interesse galt dem "christlichen Süden" des Sudan. Wegen Trockenheit und einer unmittelbar bevorstehenden Nahrungsmittelkrise besuchte der Verwalter der US Agency for International Development (USAID), Andrew Natsios, im Jahre 2001 Darfur. Die Kämpfe und Vertreibungen um den Berg Marra herum im folgenden Jahr blieben jedoch ohne Aufmerksamkeit. Erst als der Krieg im April 2003 schließlich eskalierte, schickte das USAID Office of Foreign Disaster Assistance eine humanitäre Hilfsmission.


Erste Konflikt-Anzeichen

In den folgenden Monaten besuchte Roger Winter, der Direktor des USAID Emergency Relief Bureau, die Region Darfur dann öfter. Aber trotz seiner Augenzeugenberichte blieb die internationale Antwort auf die Krise kaum mehr als die Bemühung einiger weniger engagierter Aktivisten. Im Mai 2003, in einer Aussage vor dem Komitee für Internationale Beziehungen des US-Kongresses, warnte Winter, dass es eine neue Konfliktzone in Darfur gäbe, die nicht angemessen zur Kenntnis genommen werde. Winter war zur Überraschung seiner Kollegen Anfang 2001 in die Regierung Bush als Verantwortlicher für das Nothilfeprogramms von USAID gewechselt, nachdem er 19 Jahre lang die Nichtregierungsorganisation "US Committee for Refugees" geleitet hatte.

Als der Konflikt in Darfur im Jahre 2002 schließlich eskalierte, verkündete die sudanesische Regierung in Khartum drastische Einschränkungen für humanitäre Hilfen in Darfur. Zu Beginn des Jahres 2003 waren es nur fünf ausländische Hilfsorganisationen, die regelmäßig in dem Gebiet arbeiteten. Aufgrund von Roger Winters Bemühungen konnte wenigstens UNICEF in Nord-Dafur im August 2001 seine Arbeit mit Mitteln von USAID aufnehmen. Die meisten Nichtregierungsorganisationen, die im Sudan operierten, konzentrierten sich aber weiterhin auf die Annäherung zwischen dem Süden und dem Norden und bereiteten sich auf Wiederaufbauprojekte vor. Dem Westen des Sudan, der Region Darfur, wurde weiterhin wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Winter und Natsios veranlassten die Botschaft der USA im Sudan, Berichte von "ethnischen Säuberungen" nach Washington zu schicken. Natsios warnte das Außenministerium eindringlich, dass sich ein neuer Bürgerkrieg entwickelte; gerade zu einer Zeit, als die Verhandlungen zum Nord-Süd-Konflikt in eine vielversprechende Phase übergegangen waren. Im Dezember 2001, als Khartum den Notstand in Darfur ausgerufen hatte und hunderttausende von Vertriebenen in Notlagern zusammen kamen, waren es wieder Winter und Natsios, die diesmal die sudanesische Regierung in Khartum überredeten, die Beschränkungen gegenüber ausländischen Helfern und Hilfsmitteln aufzuheben.


Dramatische Zahlen

Am 3. Juni 2004 verkündete Natsios, dass USAID schätze, dass, wenn Hilfe nach Darfur gelänge, etwa 300.000 Menschen dennoch sterben würden. Wenn keine Hilfe nach Darfur gelänge, würden die Zahlen die Millionen erreichen. Solche Dramatisierungen - sogar die kleinere Zahl erwies sich als übertrieben - halfen, die internationale Aufmerksamkeit und die internationalen Mittel auf Darfur zu lenken.

Sobald Präsident al-Bashir das Ende der Militäraktionen in Darfur und eine teilweise Aufhebung der Blockade internationaler Hilfsmaßnahmen im Februar 2004 verkündete, begannen USAID, das Welternährungsprogramm, europäische Geber und einige Nichtregierungsorganisationen eine Antwort auf die unvorhergesehene Ausnahmesituation zu formulieren. Sechs Monate später erhielten 900.000 Menschen in Darfur und 200.000 Flüchtlinge im Tschad Lebensmittelhilfen. Die US-Regierung gab 300 Millionen US$ für diese Nothilfe aus, mehr als für jede andere humanitäre Hilfsmaßnahme.

Doch humanitäre Hilfe kann kein politisches Vakuum füllen. Deshalb arbeiteten Natsios und Winter in gleicher Weise für eine politische Lösung im Südsudan. Genau zu der Zeit, als die Kämpfe in Darfur ihren Höhepunkt erreichten, waren die Nord-Süd-Friedensgespräche in eine kritische Phase gelangt. Ein Durchbruch wurde am 26. Mai 2004 erzielt, als Khartum und die SPLM ein Protokoll zur Machtteilung und bezüglich des Status der drei Regionen Abyei, Nuba-Berge und Blauer Nil unterzeichneten. Khartum erklärte sich bereit, eine Mission der Vereinten Nationen zu akzeptieren. Damit die Mission formal verabschiedet werden konnte, würde der Krieg im Südsudan im Sicherheitsrat auf die Tagesordnung gesetzt - zum ersten Mal in über 21 Jahren bewaffneten Kampfes. Darfur selbst hatte es somit in nur einem Jahr nach Ausbruch des Aufstandes in den Sicherheitsrat geschafft, gewissermaßen im Schlepp des Friedens im Südsudan.

Der Mann, der am 18. Juni 2004 den Auftrag übernahm, die UN-Mission im Sudan zu leiten, war Jan Pronk, ein erfahrener Holländer der Klartext redete. Pronk war ein Veteran der Politik seines Landes und ebenso am Horn von Afrika. Ihm war es sehr klar, wie aufeinanderfolgende Regierungen in Khartum humanitäre Hilfe über mehr als zwanzig Jahre immer wieder behindert und manipuliert hatten und wie sie beinahe jede Runde gegen die uneinigen und ineffizienten Behörden der Vereinten Nationen und ihre westlichen Unterstützer gewannen. Pronk war stark vernetzt in der Politik und bereit, die höchsten Ebenen einzubeziehen, aber auch bis an die Basis herunterzugehen. Während seines Mandats in Khartum besuchte er Darfur mehrfach für jeweils etwa einen Monat, um mit Bewohnern und Flüchtlingen zu sprechen.


Darfur im Fokus

Das UN-Mandat und auch dasjenige Pronks umfasste den gesamten Sudan. Das bedeutete, die gesamte sechs-jährige "Interimsperiode" zu überwachen, die in den Naivasha-Protokollen bestimmt und im "Comprehensive Peace Agreement" (CPA) vom Januar 2005 endgültig festgelegt worden war. Die Absicht war, dass der Sudan in dieser Periode grundsätzlich umgestaltet werden sollte, mit demokratischen Wahlen, gemeinsame Machtausübung durch die ehemaligen Feinde, eine ausgeglichene Beteiligung am nationalen Reichtum, besonders an den Öleinkünften, Demarkation der internen Nord-Süd-Grenze, die Transformation der SPLA in eine politische Partei, die Errichtung einer autonomen Regierung des Süd-Sudans und schließlich, in 2011, eine Volksabstimmung über die Selbstbestimmung im Süden. Sehr zum Ärger von Pronk umfasste das Mandat nicht die Verhandlungen zwischen Khartum und den Rebellen in Darfur. Er wusste, eine ungelöste Krise in Darfur würde in fataler Weise das Friedensabkommen unterminieren. Er wusste auch, dass die Welt eine sichtbare Präsenz der Vereinten Nationen in Darfur erwartete. Aufgrund dieser beiden Einschätzungen machte er das Darfur-Problem zur Chefsache. Eine Lektion, die Pronk aus seiner langen Erfahrung mit Khartum gelernt hatte, war die, dass Hebel und Druck wenig bewirken, wenn sie nicht in einer koordinierten, konsistenten und strategischen Weise angewendet werden [...]

Trotz all der Schwierigkeiten, begann die humanitäre Hilfsaktion Mitte 2004 volle Fahrt aufzunehmen. Der Ort der schlimmsten humanitären Krise in der Welt wurde zum Ort für die größte Hilfsaktion der Welt. Nur der Tsunami im Indischen Ozean konnte die Aufmerksamkeit kurzzeitig ablenken. Die Befürchtungen, es könne 1 Millionen Tote geben, bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht. Nach besten Schätzungen starben in den Jahren 2003 bis 2005 in der Region etwa 150.000 Menschen an Hunger und Krankheiten. Angesichts der außergewöhnlich schwierigen Umstände, war die humanitäre Hilfsaktion bemerkenswert erfolgreich.

Bis März 2004 entfaltete sich Darfurs Krise in der typischen Art afrikanischer Bürgerkriege: unbemerkt von den internationalen Medien, mit horrendem menschlichen Elend sowie geringen diplomatischen Anstrengungen, ein auch nur moderates Hilfsprogramm in Gang zu setzen. Fast über Nacht sollte sich diese Situation ändern. Der Koordinator für humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen im Sudan, Mukesh Kapila, nannte Darfur "Genozid" und sagte, dass der einzige Unterschied zwischen Ruanda und Darfur die Zahl der Opfer sei. Kapila verlangte internationale Truppen und ein internationales Tribunal. Kapilas Kollegen bei den Vereinten Nationen waren wenig beeindruckt und unterstützten seine provokativen Kommentare nicht. Man war besorgt, dass das Wort Genozid die Vereinten Nationen zwingen würde, nach bewaffneten Interventionen zu rufen. Das gleiche galt für das US-amerikanische Außenministerium, wo man die Regime-Wechsel-Politik der zweiten Amtszeit Clintons aufgegeben hatte zugunsten einer verstärkten Anstrengung für eine Beendigung des Nord-Süd-Konflikts im Sudan.


"Save Darfur"

In den Vereinigten Staaten war eine Massenkampagne in Gang gekommen in deren Verlauf beinahe eine Millionen Amerikaner Postkarten an Präsident Bush schrieben, in denen sie eine Intervention forderten, um den "ersten Genozid des 21. Jahrhunderts" zu unterbinden. Bevor noch der oppositionelle Präsidentschaftskandidat John Kerry das Thema "Genozid" und "mangelnde Hilfe für die Menschen in Darfur" und damit außenpolitische und moralische Inkompetenz" instrumentalisieren konnte, griff Außenminister Colin Powell das Thema auf. Nicht ohne sich juristisch abgesichert zu haben, dass die Genozid-Konvention keine Verpflichtung zu einer Intervention vorsah, beschuldigte er Khartum, trotz mehrfacher Warnung, die Gewalt nicht unterbunden zu haben. In Darfur habe ein Genozid stattgefunden und die Regierung des Sudan sowie die Jangawid wären dafür verantwortlich.

Colin Powell täuschte sich allerdings gewaltig, wenn er angenommen haben sollte, dass allein durch die Benutzung des "G-Wortes" und ohne die eigentliche Politik zu ändern, die Aktivisten der Pro-Interventions-Kampagnen befriedigt und Darfur aus dem Wahlkampf hätte herausgehalten werden können. Die mediale Berichterstattung wurde zunehmend kritisch gegenüber der US-amerikanischen Außenpolitik. Die Forderung nach Intervention blieb in der Luft. Englisch-sprachige Zeitungsbeiträge stiegen von rund 50 im März 2004 auf über 1.300 im August des gleichen Jahres an.


Darfur erreicht die Titelseiten

Gegen 2005 war Darfur zum Gegenstand der größten US-amerikanischen Meinungskampagne zu Afrika seit der Anti-Apartheid-Kampagne geworden. Nur wenige hätten vorhersagen können, dass ein bis dahin unbekanntes muslimisches Gebiet, das keine historischen Beziehungen zu den USA und, das keine Bodenschätze wie beispielsweise Öl in nennenswerten Mengen hatte, in den Fokus einer solchen öffentlichen Aufmerksamkeit gelangen könnte. Jahrelang war das apolitische Hilfsprogramm im Südsudan kritisiert worden, weil es nicht in der Lage schien, die Ursachen für Hunger und Vertreibung anzugehen.

Die Reaktion auf Darfur war der Ausschlag des Pendels auf die andere Seite. Das, was von manchen Mitarbeitern von Hilfsprojekten als "Genozid-Hysterie" bezeichnet wurde, hatte insofern einen negativen Einfluss auf die Arbeit einiger Hilfsorganisationen als diese sich mehr auf die Dokumentation des Genozids konzentrierten statt die humanitäre Hilfe an sich zu organisieren. Zu der Zeit, als die mediale Kampagne richtig Fahrt aufgenommen hatte, d. h. in den Jahren 2005 und 2006, war Gewalt bereits nicht mehr die größte Todesursache in Darfur. Die größten Todesursachen waren Darminfektionen und Malaria. Dennoch gab es Hilfsorganisationen, die nicht am Bau von Latrinen interessiert waren. Nichts außer einer Intervention wäre für diese Organisationen akzeptabel gewesen.


Dämonisierung der Araber

Im Jahre 2006 hatte "Save Darfur" eine Werbekampagne finanziert, die die Botschaft verbreiten sollte, dass ein Genozid in Darfur verübt werde, dass 400.000 Menschen ermordet worden seien und, dass nur eine militärische Intervention den Tod vieler weiterer Menschen verhindern könne. Diese Botschaft wurde von den anderen Organisationen gar nicht gerne gehört, denn so würden die Fronten nur verhärtet und die humanitäre Arbeit behindert. Eine weitere Kritik an einem solchen Aktivismus und an fast der gesamten Medienberichterstattung richtete sich gegen die einseitige Darstellung des Konflikts als eines Genozids von Arabern an Afrikanern. In der Folge führte dies zu einer Dämonisierung der Araber und einer Verweigerung von Hilfen für arabische Flüchtlinge, die es eben auch gab. Die ersten Berichte über arabische Opfer des Krieges kamen erst im Jahre 2006, also drei volle Jahre nach Beginn des Konfliktes.

Neben der Genozid-Anklage und den Rufen nach militärischer Intervention, war der durchgängige Refrain der Jahre 2005, 2006 und 2007, dass die Dinge schlechter werden. Merkwürdigerweise korrespondieren solche Aussagen nicht mit den tatsächlichen Zahlen von Toten durch Gewalt, Hunger oder Krankheit in Darfur. Es gab ein starkes Anwachsen der Zahlen im August und September des Jahres 2003 für Nord-Darfur, von Januar bis März 2004 für West-Darfur und noch einmal später in 2004 für Süd-Darfur. Seit Anfang 2005 gab es etwa 100 Tote pro Monat, eine Zahl, die im Verlauf der Jahre 2006 und 2007 auf etwa 200 bis 300 Tote pro Monat anstieg. Ein Reuters-Bericht vom Dezember 2007 spricht von mindestens 300 Toten in ungefähr 20 Land- und Luftangriffen, die jeweils von den Vereinten Nationen dokumentiert worden waren - ein Durchschnitt von 50 Toten pro Monat. Auf der Basis von demographischen und epidemiologischen Indikatoren ginge die Sterberate wieder auf "normale" Werte zurück. Im Verlauf des Jahres 2007 ist die Sterberate und die Unterernährung weit unter eine Notfallmarke gesunken, in einigen IDP-Lagern sogar unter die Werte vor Ausbruch des Krieges.


Helfer werden zu Zielscheiben

Mit Bezug auf Hilfsorganisationen bedeutete die Einschätzung "die Dinge werden schlechter" die Zunahme von Angriffen auf humanitäre Helfer. Allein in 2007 ist die Zahl der Angriffe um 150% gestiegen, allein 7 Todesfälle im Monat Oktober des Jahres 2007. Die meisten dieser Vorfälle hatten einen kriminellen Hintergrund, zunehmend wurden die Angriffe auf Hilfsorganisationen aber auch politisch motiviert. Die Arbeit der internationalen Hilfsorganisationen wurde in der sudanesischen Presse dämonisiert und als Verschwörung gegen den Sudan portraitiert. Im Ergebnis verkleinerten die Hilfsorganisationen den Raum, in dem sie operierten, so dass weniger Menschen an Hilfslieferungen kamen. Gegen Mitte des Jahres 2007 begannen die Indikatoren für Unterernährung wieder nach oben, zum Schlechteren, zu zeigen. Die Zahl der Flüchtlinge stieg während der Jahre 2003 und 2004 sowohl als Folge von Unsicherheit als auch als Folge des Krieges stark an. Die Lebensbedingungen in Darfur waren schwer und Gesetzlosigkeit die Norm. Aber die Gleichförmigkeit mit der die Kommentatoren die sich verschlechternde Lage beschrieben, ohne jede Differenzierung in Bezug auf die riesige Fläche Darfurs und ohne Differenzierung der verschiedenen Konflikte, ignorierte und verwischte eine wesentlich komplexere Wirklichkeit.

Aktivisten und hochrangige Beamte der Vereinten Nationen, allen voran Jan Egeland, Koordinator für die Nothilfe, verlauteten eindringliche Warnungen hinsichtlich derjenigen, die "jenseits der Hilfsmaßnahmen" seien. Aber in vielen, für internationale Organisationen "No-Go-Areas" ging es der lokalen Bevölkerung, also denen, die "jenseits der Hilfe" waren, vergleichsweise gut. Sie litten weder an Hunger noch waren sie andauernden Angriffen ausgesetzt. Vielmehr bauten sie ihre Gemeinschaften wieder auf, initiierten lokale Versöhnungstreffen mit ihren arabischen Nachbarn und kümmerten sich wieder mit dem Wenigen, was zur Verfügung stand um ihren Alltag. Kliniken, die von ausländischen Helfern verlassen worden waren, funktionierten weiterhin. Die Hauptschule in Ain Siro im Norden Darfurs wurde nicht nur ohne UNICEF-Gelder weitergeführt, es wurde sogar eine Abschlussfeier für die Schüler und Schülerinnen organisiert. Mehrere hundert Schüler und Schülerinnen wurden mit Handschlag verabschiedet, empfingen ein Diplom und konnten sich eine Theateraufführung anschauen, in der eine verliebte junge Frau den Widerstand ihrer Eltern besiegen und schließlich den Mann ihres Herzens gewinnen konnte. Die anwesenden Rebellenführer, die an der Zeremonie teilgenommen hatten, meinten, dass sie weniger Hilfe als Frieden bräuchten.

In dem Augenblick, als die Themen "Genozid" und "die Dinge werden schlechter" etabliert waren, konnten sie auch nicht mehr zurückgenommen werden. Im Mai 2006 eröffnete die Washington Post mit der Schlagzeile "Immer noch ein Genozid: es sollte keinen Zweifel über Darfur geben." In den Monaten August und September 2006 stiegen die Vorhersagen eines unmittelbar bevorstehenden Desasters lawinenartig an. Hintergrund waren die Behinderungen der Truppen der Vereinten Nationen durch Khartum und das Ende des Mandats für AMIS (Mission der Afrikanischen Union in Sudan) am 30. September 2006. Am 5. September erzählte der Aktivist Eric Reeves einem Reporter, dass die Regierung in Khartum dabei sei, alle ausländischen Zeugen loszuwerden, da eine finale "Schlacht" geplant sei - "eine genozidale Black Box".[1] Laut Reeves gäbe es etwa 10.000 Tote pro Monat im Zusammenhang mit dem Konflikt in Darfur. Beamte der Vereinten Nationen vor Ort schätzten dagegen die Zahl der Toten durch Gewalt auf etwa 200 pro Monat. Die Sterblichkeit wegen Hungers und Krankheiten war den Werten vor dem Krieg vergleichbar und in absoluten Zahlen weit von Notfallgrößen entfernt.


Die Auschwitz-Keule

Am 14. September 2006 sprach der US-amerikanische Schauspieler und Aktivist George Clooney auf Einladung seiner Regierung vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen:

"Meine Aufgabe ist es heute, sie im Namen der Millionen Menschen, die sterben werden - und seien sie versichert, sie werden sterben - zu bitten, tatsächliche und effektive Maßnahmen zu ergreifen, all diesem ein Ende zu bereiten. Natürlich ist es komplex, aber wenn man ganze Dörfer sieht, die vergewaltigt und getötet, Brunnen, die vergiftet und dann mit den Körpern der Dorfbewohner gefüllt worden sind, dann verschwinden alle Komplexitäten und nur die Frage nach richtig und falsch bleibt.

Nach dem 30. September [dem Ende des AMIS-Mandats, Red.] wird man die Vereinten Nationen nicht mehr brauchen. Man wird einfach Menschen mit Schaufeln und weißen Leinentüchern und Grabsteinen brauchen. Es ist in vielerlei Hinsicht nicht fair, aber nichtsdestotrotz wahr, dass dieser Genozid während Ihrer Amtszeit passieren wird. Wie Sie damit umgehen wird ihr Erbe bleiben - ihr Ruanda, ihr Kambodscha, ihr Auschwitz."[2]

Als ein Jahr später Andrew Natsios einem Senatsausschuss der Amerikaner mitteilte, dass die Situation in Darfur komplex sei und, dass das Genozid-Etikett nicht passen würde, ja sogar wenig hilfreich sei, wurde er von Senator Robert Menendez nur gefragt, ob er die Situation in Darfur für einen Genozid halte, ja oder nein. Sechsmal wiederholte der Senator diese Frage und überging bewusst oder unbewusst alle Versuche von Natsios, sich solcher Simplifizierung zu erwehren.[3]


Anmerkungen

[1] Craig Timberg: Sudan's Offensive Comes at a Key Time. Washington Post, 5. September 2006.

[2] http://www.americanrhetoric.com/speeches/georgeclooneyunitednations.htm

[3] Transcript: US Natsios, Senator Menendez Clash over Darfur, Sudan Tribune, 16. April 2007.


Der Beitrag ist eine redaktionell bearbeitet Zusammenfassung des Abschnitts "International Reaction" aus dem Buch von Julie Flint und Alex de Waal: Darfur. A New History of a Long War. Revidierte und aktualisierte Ausgabe, Zed Books, London, 2008. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Aus dem Englischen von Christopher Hayes.


ZUSATZINFORMATIONEN:

Der Darfur-Konflikt und der Konflikt im Südsudan

Die Save Darfur Coalition, die aus vielen afroamerikanischen und christlichen Gruppierungen besteht, versucht den Konflikt in Darfur durch die Brille des Südsudans zu sehen, als eine Verlängerung ihrer früheren Solidaritätsarbeit im südlichen Sudan. "Dies gilt auch für viele afrikanische Gruppen, die in der Darfur-Solidarität aktiv sind, wie das in Kampala ansässige Darfur Consortium, das 2005 auf einer Konferenz in Südafrika gegründet wurde. Einfach ausgedrückt, sah die Kampagne Darfur nur als eine andere Version des südlichen Sudans, wo die Täter Araber waren und die Opfer Afrikaner oder Schwarze, wobei der Antagonismus zwischen den beiden seinen Ursprung in der Geschichte der vorkolonialen Sklaverei hat und von tief sitzenden rassistischen Vorurteilen geprägt ist. Aber die Analogie mit dem Nord-Süd-Konflikt ist extrem irreführend, und zwar aus sechs Gründen:

1. Der historische Hintergrund ist unterschiedlich. Während die Sklaverei im Südsudan eine arabische Institution war, die sich im Kontext des Funj-Sultanats entwickelte, war das bei der Sklaverei in Darfur nicht der Fall. [...] die Sklaverei in Darfur entwickelte sich im Kontext der Expansion des Dar Fur-Sultanats (ab 1650). Es war primär eine Fur-Institution, in der die Baggara-Stämme (Viehzüchter) des südlichen Darfur als Juniorpartner involviert waren, aber nicht die Abbala-Stämme (Kameltreiber) des Nordens [...]
2. Hinsichtlich der historischen Konstellation und der politischen Orientierung gibt es einen enormen Unterschied zwischen den arabischen Stämmen in der Nilgegend - mit ihrer privilegierten Identifizierung mit der Macht, angefangen mit dem Funj-Sultanat und den arabischen Stämmen von Darfur, deren Verhältnis zur Macht und deren soziale Stellung seit der Zeit des Dar Fur-Sultanats stets marginal gewesen ist.
3. Während der Konflikt im Südsudan sich in Form eines Aufstandes gegen die Zentralregierung entwickelte, begann der Konflikt in Darfur als Bürgerkrieg zwischen sesshaften ("nicht-arabischen") und nomadischen (sowohl "arabischen" als auch "nicht-arabischen") Stämmen (1987-1989). Während dieses inneren Konflikts beschuldigte eine Seite die andere des "Genozids", während die andere Seite behauptete, das Ziel eines gewalttätigen "einheimischen" Bestrebens zu sein, die Siedler vom Land zu vertreiben. In der Tat sprach der Repräsentant der sesshaften Stämme während der Versöhnungskonferenz in El Fasher im Jahr 1989 nicht nur von einem "Genozid", sondern sogar von einem "Holocaust".
4. Während die westlichen Mächte seinerzeit im Südsudan erst im Laufe des Konflikts darin verwickelt wurden [...] waren sie von Anfang an direkt an der Militarisierung des Bürgerkriegs von 1987 bis 1989 beteiligt.
5. Die Janjawid entstanden während dieses Bürgerkriegs, noch lange vor dem Aufstand und dem Gegenaufstand von 2003 bis 2004. Die Janjawid sind ein nomadisches Phänomen, kein "arabisches". Geboren aus der Not und dem politischen Kampf, zieht sich dieses Phänomen durch die gesamte Sahelzone, von Darfur über - den Tschad bis zur Zentralafrikanischen Republik und darüber hinaus. Die Janjawid sind keine einzelne geschlossene Kraft, sondern eine Art geächteter Banden. Diese geächteten Nomaden entwickelten sich aus der Krise des Nomadentums vor dem Hintergrund einer kolonialen Macht, die dem Nomadentum feindlich gesonnen war, und einer sich hinziehenden Dürre, die die Region im Laufe von vier Jahrzehnten verwüstete. Die Allianz zwischen den Janjawid und der Regierung in Khartum beschränkte sich auf den Gegenaufstand von 2003 - 2004, aber Save Darfur machte es zu einem permanenten Charakteristikum ihrer Schilderung, dass der Genozid in Darfur andauert.
6. Es gibt keine geradlinige Verbindung zwischen dem Gegenaufstand im Südsudan und dem in Darfur. Der Gegenaufstand im Südsudan wurde in der Tat unter dem Turabi-Flügel der islamistischen Regierung organisiert, die 1989 an die Macht kam. Nicht nur wurden viele der Mujaheddin (des Gegenaufstands) im Südsudan aus den Islamisten in Darfur rekrutiert, ihr politischer Kommissar, Khalil Ibrahim, sollte später eine der zwei Rebellenbewegungen in Darfur organisieren, die Justice and Equality Movement (JEM, Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit), und sie anführen. Im historischen Sinn war die JEM - und nicht die Janjawid - ein Abkömmling derjenigen, die den Gegenaufstand im Südsudan anführten und an ihm teilnahmen, und die anschließend wegen ihrer Marginalisierung in der islamistischen Allianz in Khartum enttäuscht waren." [...]

Die politische Dimension von Save Darfur ist am besten im Kontext des Kriegs gegen den Terror zu verstehen. Da die Verbrechen in Darfur "Arabern" zugeschrieben werden - die bereits erfolgreich durch den Krieg gegen den Terror dämonisiert worden sind -, war es leicht, diese Verbrechen als "Genozid" zu dämonisieren. Diese Aussage beruht wahlweise auf einer weitgehenden Missachtung des historischen und zeitgenössischen Kontextes oder der Motivation, die durch Letzteren geprägt ist. [...] Der Konflikt hat sich über zwei Achsen entfaltet: Während sich im Konflikt entlang der Nord-Süd-Achse die nördlichen ("arabischen") landlosen Stämme mit den südlichen ("nicht-arabischen" oder "schwarzen") Stämmen mit viel Land gegenüberstehen, fand der Konflikt entlang der Süd-Süd Achse zwischen den Stämmen mit viel Land und denen ohne Land statt, wobei beide Seiten zum Süden gehörten und "Araber" waren. Es ist der Arbeit der Save Darfur-Aktivisten zuzuschreiben, dass der Konflikt entlang der Süd-Süd-Achse verschleiert worden ist und der Konflikt in Darfur exklusiv mit der Nord-Süd-Achse identifiziert wird; dadurch stellen sie ihn als Rassenkonflikt zwischen "Arabern" und "Schwarzen" dar und verschleiern die Landfrage, die in dem Konflikt eine Schlüsselrolle gespielt hat.[...]

Die Arabisierung der Gewalt in Darfur - der Janjawid insbesondere und des Gegenaufstands im Allgemeinen - erklärt sich weniger durch die Geschichte von Darfur als durch die Logik des Kriegs gegen den Terror. Die harte Wahrheit ist, dass der Krieg gegen den Terror die Koordinaten, die Sprache, die Bilder und die emotionale Haltung für die Interpretation von Darfur geliefert hat."

Mahmoud Mamdani,
Saviors and Survivors, Darfur, Politics, and the War on Terror,
Phanteon Books New York, 2009.
Zitate von den Seiten 68-71.
Aus dem Englischen von Norbert Mattes.


Genozid: Ja oder Nein - Der Streit um die Toten

Professor Hagan von der North-Western University ist einer der zwei führenden Autoren der CIJ (Coalition for International Justice, finanziert von der US-Regierung). "War Hagan der zuverlässigste Datensammler unter den individuellen Menschenrechtlern, so war Dr. Eric Reeves, Professor für Literatur am Smith College, der fleißigste. In seinem Blog führte Reeves kontinuierlich Buch über die Toten in Darfur und aktualisierte die Zahlen meistens wöchentlich, aber manchmal auch mehrmals pro Woche. Man betrachte nur seine Zählung für die Jahre 2004, 2005 und 2006; Reeves lieferte einen beständigen Anstieg für das Jahr 2004: Am 1. Februar waren es 10 000, vier Tage später 30 000 (5. Februar 2004), drei Monate später 50 000 (12. Mai) und im Folgemonat 80 000 (11. Juni). Seine Schätzungen der Todesfälle für die zweite Hälfte des Jahres 2004 waren noch dramatischer: 100 000 am 28. Juni, 120 000 am 6. Juli, 150 000 am 21. Juli, 180 000 am 13. August, 200 000 am 27. August, 300 000 am 12. Oktober, 335 000 am 16. November, 370 000 am 12. Dezember und 400 000 am 29. Dezember.

Im Jahr 2005 begann Dr. Reeves unerklärlicherweise seine Schätzungen der Todeszahlen nach unten zu korrigieren. Nachdem er am 10. Februar bekanntgegeben hatte, dass die Todesfälle in Darfur sich inzwischen auf 34O 000 beliefen, setzte er die Zahl am 17. Februar auf 300 000 herab. Am 14. Juli gab er widerwillig zu, dass er mit seiner nach unten korrigierten Zahl auf die von der WHO herausgegebenen niedrigeren Schätzungen reagiert hatte.

Im Jahr 2006 belief sich Dr. Reeves erste Schätzung der Todeszahlen auf 400 000 (am 14. Januar), die er am 20. Mai auf 450 000 und am 24. Juni auf 500 000 erhöhte. Fünf Monate später wurde die Zahl wiederholt - "um die 500 000" (am 26. November) [...] Dann folgte eine weitere Herabsetzung der Schätzungen auf 400 000 (Mai 2007). Diesmal lieferte Reeves keine Erklärungen dafür, warum seine Schätzung der Todeszahlen innerhalb eines Jahres um ein Fünftel gefallen war, von "bis zu 500 000" am 24. Juni 2006 auf 400 000 am 2. Mai 2007. (Quellen, siehe FN Seite 304 - 306) [...]

Im August 2004, kurz nach den Wahlen im US-Kongress, veröffentlichte die World Health Organization (WHO) ihre Erhebungen der Sterblichkeitsrate in Darfur. Die Zahlen waren ein Schlag gegen die offizielle US-Linie. Erstens schätzte die WHO die Zahl der Toten in Darfur auf 50 000 innerhalb der achtzehn Monate der Krise, die im Februar 2003 begonnen hatte. Obwohl sie die Zahl später auf 70 000 anhob [...]. Zweitens argumentierte die WHO, dass die meisten Toten keine unmittelbaren Opfer von Gewalt gewesen seien. Tod aufgrund von Gewalt wurde nur bei einer spezifischen Altersgruppe hervorgehoben - "unter Erwachsenen zwischen 15 und 49 Jahren" - aber nicht quer durch alle Altersgruppen. Allein diese Erhebung stellte die Hypothese eines Genozids infrage. Tatsächlich hielt die Studie fest, dass "die im Rahmen der Erhebung berichtete Haupttodesursache Diarrhöe war", was auf "die schlechten sanitären Anlagen" zurückzuführen sei.

Der im April 2005 veröffentlichte Bericht der CIJ (Coalition for International Justice) behauptete, dass seit Beginn des Konflikts 396 563 Menschen in Darfur gestorben seien. [...] Auf diese Zahl beriefen sich sowohl das U.S. State Department als auch die Mehrzahl der humanitären Gruppen und Menschenrechtsorganisationen, um die Dringlichkeit einer internationalen Reaktion zu unterstreichen. Die WHO brachte einen Monat später eine aktualisierte Schätzung heraus: Laut dieser Schätzung belief sich die Gesamtzahl der Toten während der sechsmonatigen Periode von März bis September 2004 auf zwischen 45 000 und 80 000, und die Zahl der Kriegstoten auf zwischen 35 000 und 70 000. Gemäß dem Centre for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED), das der WHO angegliedert ist, beläuft sich die Zahl der Kriegstoten von September 2003 bis Januar 2005 auf 118 142. Allem Anschein nach unzufrieden mit der Genauigkeit der CIJ-Studie, die es selbst finanziert hatte, stellte das State Department seine eigene Schätzung der Kriegstoten zusammen, und zwar "für interne politische Zwecke". Gemäß dieser Schätzung, die eine etwas längere Periode abdeckt, von März 2003 bis Januar 2005, beläuft sich die Zahl der Kriegstoten auf zwischen 63 000 und 146 000."

Mahmoud Mamdani, Saviors and Survivors ... Seite 25, 27, 28.



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Inhaltsverzeichnis - inamo Nr. 57, Sommer 2009

Gastkommentar - Ein Turban tragender Militärdiktator: absurd, aber..., von Bahman Nirumand

Sudan
- Bilanz: 20 Jahr unter al-Bashir, von Mohamed Mahmoud
- Machtstrukturen und politische Lager, von Annette Weber
- Vier Jahr nach dem Comprehensive Peace Agreement (CPA), von Maria Peters
- Wahlen 2010, von Roman Deckert
- Unter einem Genozid interessiert Darfur nicht! Von Julie Flint und Alex de Waal
- Der Internationale Strafgerichtshof und Darfur: Wie störend ist Gerechtigkeit?,
   von Annette Weber und Denis M. Tull
- Eine Kritik am Haftbefehl gegen Omar al-Bashir, von Alex de Waal
- Warum nutzt der Sudan nicht sein Entwicklungspotenzial? Von Anja Dargatz
- Ausdruck des Wandels: Die Beziehungen China - Sudan, von Daniel Large

Iran
- 30 Jahr Islamische Revolution: Fortschritt, Rückschritt, Stillstand,
   von Mohssen Massarrat
- Youtubing Teheran. Für eine Ethik des Betrachtens, von Patricia Edema

Libanon
- Hisbullah nach Doha: Neue Ära? Neue Politik? Von Manuel Samir Sakmani

Israel/Palästina
- Israel, Südafrika und Apartheid, von John Dugard
- 60 Jahre Nakba: Von ethnischer Säuberung zur Dekolonisierung?
   Von Ali Fathollah-Nejad

Wirtschaftskommentar
- Konjunkturspritze aus dem Morgenland, von Barik Schuber

Zeitensprung
- Juli 1908: Konstitutionelle Revolution im Osmanischen Reich, von Vangelis Kechriotis

Literatur
- Zwischen Politik und Zimtaroma: Die Autorin Samar Yasbek, von Amall Breijawi-Mousa
- Lehm, von Samar Yazbek
- Der Andere, von Hamid Fadlallah
- Fertiges Szenario, von Mahmud Darwish

Ex Libris
- Johannes M. Becker, Herbert Wulf (Hg.), Zerstörter Irak - Zukunft des Irak,
   von Werner Ruf

//Ticker//


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Quelle:
INAMO Nr. 57, Jahrgang 15, Sommer 2009, Seite 20 - 25
Berichte & Analysen zu Politik und Gesellschaft des Nahen und
Mittleren Ostens
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2009