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KIRCHE/1765: ÖRK verurteilt aufs schärfste die Luftangriffe der syrischen Armee auf die Stadt Duma (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 20. August 2015

ÖRK verurteilt aufs schärfste die Luftangriffe der syrischen Armee auf die Stadt Duma

Deutsche Fassung veröffentlicht am: 24. August 2015


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat den konstruktiven neuen Konsens innerhalb des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen begrüsst, der sich erstmals seit längerer Zeit wieder mit der anhaltenden Krise in Syrien befasst und den Friedensplan des UN-Sondergesandten Staffan de Mistura unterstützt

"Der ÖRK verurteilt nachdrücklich die Luftrangriffe der syrischen Armee auf die Stadt Duma vom 16. August, bei denen Berichten zufolge 96 Zivilpersonen ums Leben gekommen sind, darunter zahlreiche Kinder. Dieser Teufelskreis extremer Gewalt zeigt erneut, wie dringend ein Ende des Blutvergiessens und konkrete Friedensinitiativen in Syrien erforderlich sind", kommentierte Peter Prove, Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten.

"Wir rufen alle Beteiligten an diesem tragischen und sinnlosen Konflikt auf, die Kampfhandlungen einzustellen und wieder miteinander zu reden", erklärte Prove. "Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, gemeinsam und aktiv an der Durchführung des vom Sicherheitsrat genehmigten neuen Friedensplans zu arbeiten."

Eine frühere Resolution (2235), die am 7. August von Sicherheitsrat angenommen wurde, forderte den UN-Generalsekretär auf, dem Sicherheitsrat innerhalb von 20 Tagen Empfehlungen über einen gemeinsamen Ermittlungsmechanismus vorzulegen, der "so umfassend wie möglich die Personen, Einrichtungen, Gruppen oder Regierungen ausfindig machen soll, die in der Arabischen Republik Syrien Chemikalien, einschliesslich Chlor oder jeder anderen toxischen Chemikalie, als Waffen eingesetzt oder diesen Einsatz organisiert oder gefördert haben oder anderweitig daran beteiligt waren.? Prove erklärte, dass "der ÖRK wiederholt gefordert habe, dass die Verantwortlichen für die Angriffe mit chemischen Waffen in Syrien zur Verantwortung gezogen werden müssen. Diese Forderung wiederholen wir jetzt."

Der vom Sicherheitsrat am 17. August angenommene 16-Punkte-Plan schlägt die Einsetzung von vier Arbeitsgruppen mit Mitgliedern der Regierung und der Opposition vor. In den Gruppen soll über Sicherheits- und Schutzmassnahmen, den Kampf gegen Terrorismus, politische und rechtliche Fragen und Wiederaufbau gesprochen werden. Gefordert wird ein "politischer Übergangsprozess unter syrischer Führung, der den legitimen Hoffnungen des syrischen Volkes gerecht wird." Der Plan fordert ebenfalls eine "Übergangsregierung mit voller Exekutivgewalt, die mit Zustimmung aller Seiten gebildet werden soll und gleichzeitig Kontinuität bei den Regierungsinstitutionen gewährleisten soll".

"Der Ökumenische Rat der Kirchen wird seine Initiativen zur Förderung des Friedens in Syrien fortsetzen", bekräftigte Michel Nseir, ÖRK-Programmreferent im Nahen Osten. "Dies erfolgt durch einen interreligiösen Dialog, interreligiöse Zusammenarbeit und lokalen Kapazitätsaufbau. Die jüngsten Entwicklungen im Sicherheitsrat geben Anlass zur Hoffnung, bedürfen aber einer gemeinsamen Umsetzung".


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehörten Ende 2013 dem ÖRK 345 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 140 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen.


ÖRK-Mitgliedskirchen im Nahen Osten:
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1gfpk,usx,9g9v,krpr,6a92,l50s

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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. August 2015
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. August 2015

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