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BERICHT/095: Christlich-muslimisches Symposium bekennt sich zum Dialog (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 18. Dezember 2008

Christlich-muslimisches Symposium in Teheran bekennt sich zum Dialog und kritisiert Medien


Gleichberechtigte Beteiligung und gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung sind die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen, erklärten die Teilnehmenden an einem interreligiösen Symposium vergangene Woche im Iran. Sie wiesen darauf hin, wie wichtig es sei, mehr über den Glauben des anderen zu lernen, und kritisierten "unverantwortliche Medien".

Das Symposium über "Religion und friedliche Koexistenz", das vom 13. bis 14. Dezember in Teheran stattfand, war eine gemeinsame Veranstaltung des Centre for Inter-religious Dialogue of the Islamic Culture and Relations Organization in Teheran und des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

Das gemeinsame Kommuniqué, das acht gemeinsame Positionen enthüllt, wies auf das Zusammenleben von Christen und Muslimen im Iran und auf die Bedeutung des Dialogs hin, der "nicht auf Gelehrte und geistliche Führer beschränkt sein sollte", und stellte heraus, wie wichtig es sei, "mehr über den Glauben des anderen zu lernen".

Insbesondere heißt es dort: "Grundlage für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen sollten die gleichberechtigte Beteiligung und die gemeinsame Verantwortung für die Gesellschaft und füreinander sein. Dazu gehören die Anerkennung und Achtung der religiösen und bürgerlichen Rechte des Anderen und eine gemeinsame Stellungnahme, wann immer die Rechte von Religionsgemeinschaften verletzt werden und wann immer unverantwortliche Medien versuchen, ein verzerrtes Bild einer bestimmten Religion wiederzugeben, und damit deren Symbole und Anhänger verletzen."

Das Symposium war das fünfte in einer Reihe, die 1995 ihren Anfang nahm, und brachte sechs christliche Vertreter und Vertreterinnen (siehe Teilnehmerliste unten) sowie rund 15 muslimische Gelehrte und geistliche Führer zusammen.

Zum ersten Mal nahmen auch Vertreter iranischer Kirchen teil. Ein Parallelprogramm bot den Christen aus dem Ausland Gelegenheit zu Gottesdiensten und ausgedehnten Kontakten mit christlichen Gemeinden vor Ort.

Vollständiger Wortlaut des gemeinsamen Kommuniqués (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=6527&L=2

ÖRK-Mitgliedskirchen im Iran (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=4745&L=2

ÖRK-Programm "Interreligiöser Dialog und Zusammenarbeit":
http://www.oikoumene.org/?id=2940&L=2

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekret"r des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Dezember 2008
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2008