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BUNDESLIGA/563: Männer - 3. und 4. Runde (SB)



Nach Runde 3 der Schachbundesliga verringerte sich die Zahl der Mannschaften ohne Verlustpunkt von fünf auf drei: die SF Deizsau, die OSG Baden-Baden und der SV Werder Bremen.

Im Spielort Hamburg mußte sich der Gastgeber indes gegen Viernheim mit einem 4:4 begnügen und konnte damit noch ganz zufrieden sein. Denn die Gäste waren elomäßig stärker aufgestellt, zudem mußte Hamburg ohne Duda und Sarin antreten. Dafür sorgte Luis Engel am dritten Brett für eine kleine Überraschung, als er einen kraftvollen Angriff auf den König von Igor Kovalenko einleitete und damit Erfolg hatte. Allerdings mußte sich Rasmus Svane David Anton Guijarro geschlagen geben, und auch Dirk Sebastian kassierte gegen Ilja Zaragatski eine Niederlage, so daß beim Stand von 4:3 für Viernheim Sune Berg Hansen in die Bresche springen mußte, um mit einem Sieg in einem Damenendspiel gegen Bassem Amin das Unentschieden sicherzustellen. Im Parallelkampf kam Kiel gegen Aachen zu einem problemlosen 7:1-Sieg. Nur Rudolf Meessen holte für Aachen einen Trostpunkt.

Gastgeber Dresden hoffte gegen Augsburg auf wertvolle Punkte, aber die Begegnung verlief anders. Nach sechs Stunden Spielzeit stand es 3,5:3,5, aber Eckhard Schmittdiel ließ seine bayerischen Kollegen aufjubeln, als er seine beiden Mehrbauern gegen Hans Möhn sicher verwertete und so Augsburg einen mühsam erkämpften, aber letzten Endes verdienten Sieg schenkte. Bei dem anderen Wettkampf konnte der FC Bayern im Kampf gegen den Abstieg, der jedes Jahr von neuem droht, ein wichtiges Remis gegen die SF Berlin erringen. Volle Punkte gab es nur an den beiden letzten Brettern. Für Berlin war Krzysztof Jakubowski erfolgreich, während München auf den FIDE-Meister Makan Rafiee bauen konnte.

Gastgeber Baden-Baden mußte im ewigen Klassiker gegen die SG Solingen ran, und am Ende war die Überraschung größer als der Sieg über die Gäste. Solingen geistert weiter im unteren Drittel der Tabelle herum, was durch die 2,5:5,5-Niederlage gegen Baden-Baden noch zementiert wurde. Tatsächlich konnten die Solinger an keinem Brett überzeugen und nur fünf Remisen einfahren. Einen bequemen 6,5:1,5-Sieg feierten dagegen im Parallelkampf die SF Deizsau gegen den SV Mülheim Nord.

Einen wahren Überraschungssieg konnten sich unterdessen die Gastgeber aus Lingen ans Revers heften. Der Aufsteiger bezwang den Meisterschaftsanwärter aus Hockenheim mit 4,5:3,5. Die Truppe aus Niedersachsen zeigte im ersten Jahr ihrer Ligazugehörigkeit Klasse, was insbesondere für den Altmeister Lev Gutman galt, der am letzten Brett den nominell überlegenen Tamas Banusz nach 34 Zügen niederstreckte. Lange bangen mußte derweil Werder Bremen, bis man zum 4,5:3,5-Sieg über Speyer-Schwegenheim die Hände hochreißen konnte, zumindest solange, bis Jan Werle an Brett 6 gegen Denis Mager den entscheidenden Sieg einfahren konnte.

Am Sonntag verblieb nur noch Serienmeister Baden-Baden ohne Verlustpunkt und führt damit die Tabelle wie bekannt souverän an. Nun, die sonntagliche Herausforderung hielt sich ohnehin in Grenzen. Mülheim Nord schaffte nichtsdestotrotz zweieinhalb Punkte. Besonders verdienstvoll war der Sieg von Volkmar Hausrath gegen Alexei Shirov, der keinen guten Tag erwischt hatte, aber Baden-Baden darf ungeachtet dessen mit dem Stand nach dem vierten Spieltag zufrieden sein. Auch Solingen konnte im Parallelduell endlich auftatmen. Nach einem katastrophalen Saisonstart mit drei Niederlagen holte sich der Meister von 2016 den ersten Saisonsieg gegen Deizisau und meldete sich so wieder zurück ins Rennen.

Im Duell Viernheim gegen Kiel in Hamburg mußten die Norddeutschen eine knappe 3,5:4,5-Niederlage einstecken. Ein Unentschieden lag im Raum, da Ivan Cheparinov am Spitzenbrett dank eines vielversprechenden Turmopfers seinem Kontrahenten David Anton Guijarro das Leben tatsächlich schwer machte. Doch der Spanier fand in bedrängter Lage schließlich doch den sicheren Ausweg für seinen König, so daß das Remis den Viernheimer Sieg am Ende des Tages sicherstellte. Im Gegenzug hatte Gastgeber Hamburg keinerlei Probleme mit den Gästen aus Aachen und siegte klar mit 6,5:1,5.

Die Hauptstädter, die am Vortag gegen Bayern München nicht über ein 4:4 hinauskamen, konnten am Sonntag endlich jubeln. Gegen Augsburg gelang ihnen ein schwer umkämpfter 5:3-Sieg. Maßgeblichen Anteil am ersten Saisonsieg hatte Kryzsztof Jakubowski, der am Samstag gegen die Münchener mit einem Siegpunkt immerhin das Unentschieden gerettet hatte, und nunmehr gegen Eckhard Schmittdiel seinen zweiten Sieg des Wochenendes einfuhr. Dankbar für ihren 4,5:3,5-Sieg war auch die Truppe aus München, die mit Dresden einen nominell stärker aufgestellten Gegner bekam, aber am Ende dank Miguel Santos Ruiz und Linus Johansson feiern konnte. Dresden hingegen wartet auf dem vorletzten Tabellenplatz weiterhin auf den ersten Saisonsieg.

Von sich reden machte derweil Gastgeber Lingen. Der Aufsteiger, der am Vortag Hockenheim bezwungen hatte, setzte gegen Speyer-Schwegenheim am Sonntag noch einen drauf mit einem klaren 5:3-Sieg. Im Augenblick rangiert der Liga-Neuling auf Platz 3 der Tabelle, was aller Ehren wert ist. Die ersten Minuspunkte kassierte dagegen Werder Bremen im Spitzenspiel gegen Hockenheim. Zwar konnte Bremens Spitzenspieler Tamir Nabaty den renommierten Großmeister Vladimier Fedoseev allen Schneid abkaufen, aber Hockenheim schlug über Ivan Saric und Tamas Banusz zurück und sicherte sich so den 4,5:3,5-Sieg.


Runde 3, am 7.12.2019

Hamburger SK - SC Viernheim 4:4
SG Turm Kiel - Aachener SV 7:1
USV TU Dresden - BCA Augsburg 3,5:4,5
SF Berlin - FC Bayern München 4:4
OSG Baden-Baden - SG Solingen 5,5:2,5
Schachfreunde Deizisau - SV Mülheim Nord 6,5:1,5
SV Lingen - SV Hockenheim 4,5:3,5
SV Werder Bremen - SG Speyer-Schwegenheim 4,5:3,5


Runde 4, am 8.12.2019

SC Viernheim - SG Turm Kiel 4,5:3,5
Aachener SV - Hamburger SK 1,5:6,5
BCA Augsburg - SF Berlin 3:5
FC Bayern München - USV TU Dresden 4,5:3,5
SG Solingen - Schachfreunde Deizisau 4,5:3,5
SV Mülheim Nord - OSG Baden-Baden 2,5:5,5
SV Hockenheim - SV Werder Bremen 4,5:3,5
SG Speyer-Schwegenheim - SV Lingen 3:5


 Stand nach der 4. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
OSG Baden-Baden
Hamburger SK
SV Lingen
Schachfreunde Deizisau
SV Hockenheim
SV Werder Bremen
SG Turm Kiel
SC Viernheim
BCA Augsburg
SF Berlin
FC Bayern München
SG Speyer-Schwegenheim
SG Solingen
SV Mülheim Nord
USV TU Dresden
Aachener SV
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
8
7
7
6
6
6
5
5
3
3
3
2
2
1
0
0
22,5
21  
18  
21  
18,5
17,5
19,5
16,5
14,5
14  
14  
16  
14  
11  
11,5
6,5

11. Dezember 2019


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