Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/02652: Timur Lenks Leidenschaften (SB)


Daß die Mongolen nicht nur Plündern und Morden konnten, sondern durchaus auch kulturelle Errungenschaften vorzuweisen hatten, ist zwar nicht allgemein bekannt, aber unbestreitbar. So war der berühmte Mongolenfürst Timur Lenk ein leidenschaftlicher Anhänger des Schachspiels. Offenbar bereitete es ihm nicht nur Vergnügen, nach der Eroberung einer Stadt Schädeltürme aufschichten zu lassen mit den Köpfen der erschlagenen Feinde. Als er mit seinen Horden zu Beginn des 15. Jahrhunderts ins Reich der Rumseldschuken einfiel und deren Sultan Bajazid Jilderim nach der Schlacht bei Angora gefangennahm, gab er seinem neugeborenen Sohn den Namen "Schachroch"; seinerzeit, im alten Schach, war eben der Turm die stärkste Figur auf dem Brett. Im heutigen Rätsel der Sphinx scheint der schwarze Springer in die Falle gegangen zu sein. Er konnte nicht mehr entfliehen, aber Schwarz hatte ohnehin ganz andere Pläne im Kopf, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02652: Timur Lenks Leidenschaften (SB)

Nemitz - Schadwinkel
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das Qualitätsopfer zahlte sich nun aus. Schwarz opferte eine weitere Figur und überwand den weißen Verteidigungsring: 1...Sf6xd5! 2.c4xd5 Lh6-g7 3.Tf1-c1 - oder 3.Sb1-c3 Dc7xc3 4.Db2xc3 Lg7xc3 5.Sd2xe4 (5.Ta1- d1 f7-f5) 5...Lc3xa1 6.Tf1xc1 Tf8-c8! - 3...Dc7-b6! 4.Sb1-c3 e4-e3 5.Sd2-b1 - erleichtert den schwarzen Sieg, aber auch nach 5.f2xe3 Db6xe3+ 6.Kg1-h1 Tf8-c8 stand Weiß verloren - 5...Sa5-c4 und Weiß gab auf, da seine Dame verlorengeht.


Erstveröffentlichung am 01. Mai 1999

15. Februar 2010