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SCHACH-SPHINX/02758: Zuviel Respekt (SB)


Es gehört zu den ersten Lektionen für einen Laien im Königlichen Spiel, daß er seinen Kontrahenten niemals unterschätzen darf. Stets muß er gewärtig sein, daß der andere mit einer teuflischen Kombination den Sieg erringt, oder, für den Fall, daß er den unterlegenen Part darstellt, mittels eines Alexander-Hiebes den gordischen Knoten zerhaut und sich ins Remis rettet. Doch auch im umgekehrten Sinne kann zuviel an Respekt schädlich sein wie im heutigen Rätsel der Sphinx. In der vorliegenden haarsträubend komplizierten Stellung hatte Schwarz zuletzt mit 1...Ld8xh4?! einen Bauern geschlagen und damit die Linie zwischen Turm und Dame freigemacht. Weiß hätte nun 2.De8xa8 spielen können. Er fürchtete jedoch die Folge 2...Dc5xe3 3.g4xf5? De3-f2+ 4.Kg2-h1 Df2xf3+ und lenkte daher mit 2.De8xf7+ Kg7-h8 3.g4xf5 Dc5xe3 4.f5xg6 De3-g5+ 5.Kg2-f1 Dg5xg6 6.Df7xg6 ins Remis ein. Die Bedenken waren jedoch, wie sich hinterher erwies, völlig unbegründet gewesen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02758: Zuviel Respekt (SB)

Polugajewsky - Gurewitsch
Reggio Emilia 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Soviel gab es zu verstehen, daß 1...Db4xa4? nämlich wegen 2.Th3-h8+! Kg8xh8 3.De3-h6+ ganz ungenießbar war. Doch auch 1...g6-g5 konnte den Widerstand nur etwas in die Länge ziehen: 2.Th3-h7 Tf8-d8 - 2...Db4- g4+ 3.Ke2-f1 oder 2...Db4-b2+ 3.La4-c2 - 3.Th7-g7+! Kg8-h8 4.De3-h3+ Db4-h4 5.Tg7-h7+ usw.


Erstveröffentlichung am 05. Juni 1999

23. März 2010