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SCHACH-SPHINX/03145: Englisches Vorbild (SB)


Es ist bedauerlich, daß in unseren Landen das Schachspiel von den Medien so stiefmütterlich behandelt wird. Lediglich über die Großereignisse wird berichtet, und auch diese unter Vorbehalt und kaum ausführlich. Das deutsche Schachleben findet schließlich nicht nur in Frankfurt und Dortmund statt. Wirft man einen Blick hinüber zu unseren englischen Vettern, drängen sich Tränen ins Auge. Mit sehr viel Liebe und lokalpatriotischen Zügen findet dort selbst über kleinere Turniere eine Berichterstattung statt. So wundert man sich nicht, daß, anders als bei uns, in England die Nachwuchsförderung ungleich reibungsloser und effizienter betrieben wird. Man gewinnt in Deutschland den Eindruck, daß man auf sogenannte Naturtalente wartet und bis dahin mit Däumchendrehen beschäftigt ist. Das heutige Rätsel der Sphinx ist einer Partie aus der ersten Runde des Meisterturniers in Südwales Anfang des Jahres entnommen. Schwarz am Zuge hatte eine Gewinnstellung erlangt und verwertete seinen Vorteil sehr geschickt, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03145: Englisches Vorbild (SB)

Cobb - Varley
Newport 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die desolate Aufstellung der weißen Figuren ermöglichte Schwarz eine materialgewinnende und schlußendlich siegbringende Kombination: 1...Sd6xf5! 2.e4xf5 Lb7xh1 3.Tg1xh1 Tc8xc3 4.f5-f6 Tc3-b3 5.Th1-c1 d7- d5 6.Kb1-a1 a6-a5 7.Th2-d2 h7-h6 8.g5xh6 g7xh6 9.Sg3-e2 Kh8-h7 10.Se2- g3 - Weiß hat keine vernünftigen Züge mehr - 10...a5-a4 11.Tc1-c7 Tb3- b7 12.Tc7-c5 a4-a3 13.b2xa3 Tb7-b1+ 14.Ka1-a2 Se3-c4 15.Td2-h2 16.Tb1- b3 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 09. Oktober 1999

30. Juli 2010