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SCHACH-SPHINX/03201: Liebhaber des Unscheinbaren (SB)


Der amerikanische Großmeister Larry Christiansen liebt Stellungen, die anfangs sehr unscheinbar wirken und, man möchte meinen, den Gegner einschläfern sollen. Dann jedoch erwacht in ihm eine Idee, es folgen komplizierte Manöver, und ehe sich der andere versieht, klebt er in einem taufrischen Netz fest, aus dem es für ihn kein Entkommen mehr gibt. Christiansen ist einer der stärksten Spieler der USA, was sich auch in seinen Leistungen niederschlägt. So stand er 1997 im Halbfinale um die US-Meisterschaft, wo er Yasser Seirawan besiegte, aber dann seinem Landsmann Joel Benjamin unterlag. US-Champion wurde er 1980 und 1983. Seine großen Erfolge liegen zwar ein wenig in der Vergangenheit zurück, aber dennoch hatte er maßgeblichen Anteil an der Bronzemedaille des US-Teams bei der Olympiade von 1996. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus der zweiten Runde der diesjährigen US- Meisterschaft konnte er den späteren Titelgewinner Boris Gulko in einer für Christiansen typischen Art und Weise besiegen. Langsam seine Vorteile aufbauend schloß er die Partie mit den weißen Steinen schließlich mit einer unwiderstehlichen Angriffskombination ab, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03201: Liebhaber des Unscheinbaren (SB)

Christiansen - Gulko
USA 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1...Se8-g7 wehrte den weißen Angriff nicht ab, der nach 2.Dh5-h6! Tb8xb2 - oder 2...Sc4-e5 3.Sc3-e2 Ld4xb2 4.f5-f6 und 2...Dc8-d7 3.Tg2- g3 Sc4xb2 4.f5-f6 - 3.Lc1xb2 Sc4xb2 4.Tf1-f3! Ld4xc3 5.f5-f6 Sg7-e8 6.g5-g6 Se8xf6 7.g6xf7+ unüberwindlich wurde. Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 24. Oktober 1999

19. August 2010