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SCHACH-SPHINX/03273: In Wahrheit spielte Gold mit mir (SB)


Schon in den religiösen Texten wird die Habgier als eine der schlimmsten und verhängnisvollsten Sünden der Menschen angeprangert. Auch im Schachspiel erweist sich diese allzu menschliche, allzu materialistische Sicht der Dinge als Grundmerkmal zahlreicher Niederlagen. Der Versuchung, durch Raub in eine Gewinnlage zu kommen, können zuweilen nicht nur Anfänger nicht widerstehen. Im heutigen Rätsel der Sphinx traf es Weiß, der nun mit 1.Sc3xe4? Jagd auf einen Bauern machte und im Nu selbst in der Falle saß, Wanderer. Ein Nietzsche-Wort dazu: "Hier rollte Gold, hier spielte ich mit Golde - in Wahrheit spielte Gold mit mir - ich rollte!"



SCHACH-SPHINX/03273: In Wahrheit spielte Gold mit mir (SB)

Borosch - Lilienthal
Budapest 1933

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Kasparow verschärfte seinen Angriff mit 1.Dg3-e3!, worauf 2.Lh6-g7 nebst 3.Lg7xf6 drohte. Anand war daher gezwungen, seinen Verteidigungsspringer abzutauschen. Das Ende kam dann schnell: 1...Sf7xh6 2.De3xh6 Le7-f8 3.Dh6-e3+! Ke8-f7 4.Sc3-d5 Lc8-e6 5.Sd5-f4 Dd8-e7 6.Td1-e1 und Schwarz gab auf, weil nach 6...d6-d5 7.Le2-f3 die zahlreichen Drohungen von der schwarzen Stellung nicht mehr ausreichend aufgefangen werden konnten, zum Beispiel 7...Ta8-e8 8.Sf4xe6 De7xe6 9.Lf3xd5!


Erstveröffentlichung am 14. November 1999

12. September 2010