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SCHACH-SPHINX/03523: Palastrevolution im Alleingang (SB)


Lange vor der Geburt der Hypermodernen oder Neuromantischen Schachschule, die nach Ende des 1. Weltkrieges mit ihren neuen Ideen für knapp anderthalb Jahrzehnte die Schachgemeinschaft erschütterte, gab es schon einen Denker, der mit für seine Zeitgenossen sonderbar anmutenden Einfällen eine Art Palastrevolution anzettelte - im Alleingang: Aaron Nimzowitsch. Er war ein Meister aus Riga, stets kämpferisch motiviert, stets ehrgeizig bestrebt, seine Gedanken in die Tat umzusetzen. Seinem Kopf entsprangen zahlreiche Varianten und ganze Spielsysteme, wie zum Beispiel die Nimzoindische Verteidigung oder der Läuferzug 3...Lf8-b4 in der Französischen Verteidigung. Einen Beitrag leistete er auch in der Sizilianischen Verteidigung, wo er nach 1.e2- e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sg8-f6 zog und damit vielleicht sogar Alexander Aljechin zu 1.e2-e4 Sg8-f6 inspirierte. Im heutigen Rätsel der Sphinx spielte Schwarz eine von Nimzowitschs Kreationen, aber die Tiefe des Konzepts hatte er nicht verstanden und so konnte Weiß mit einem taktischen Schlag die schwarze Stellung im Nu zusammenbrechen lassen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03523: Palastrevolution im Alleingang (SB)

Rosito - Dorin
Argentinien 1996

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Erstaunlich, wie ungemein kombinationssicher der junge Franzose den Ex- Weltmeister überlistete: 1.e3-e4! Kg8-f7 2.e4-e5! Td6-c6 3.Lb6xc7! Tc6- c1+ 4.Kg1-f2 Sb5xc7 5.Td3-b3 Sc7-e6 6.Tb3xb7+ Kf7-f8 7.Tb7-b8+ Kf8-e7 8.Tb8-b7+ Tc1-c7 9.Tb7xc7+ Se6xc7 10.La4-c6 d5-d4 11.b2-b4 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 06. Februar 2000

04. Dezember 2010