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SCHACH-SPHINX/04144: Traditionsverluste im Zeittakt der Moderne (SB)


Mit dem Tod Alexander Aljechins gab es in der Welt der Schachkunst eigentlich zwei Spieler, die um den vakanten Thron hätten in den Wettkampf treten müssen. Dies waren Michail Botwinnik und der Este Paul Keres. Doch mit dem Aufleben des Weltschachbundes FIDE, der erstmals einen WM-Zyklus organisierte, begann auch die Allianz mit dem russischen Schachverband. Die Interessenlage war undurchsichtig. Tatsächlich allerdings bekam Keres nie die Chance, sich im direkten Waffengang mit dem Russen Botwinnik zu messen. Die fabrikhafte Abfertigung dieses Problems 1948 - alle Favoriten in ein Turnier zu stopfen und der Sieger zum Champion zu erklären - widersprach den Gepflogenheiten der WM-Duelle bis dahin. So wurde Keres ins Abseits geschoben und späterhin ließen seine Kräfte nach, so daß er als Herausforderer nicht mehr in Frage kam. Im heutigen Rätsel der Sphinx war ein Hauch dieser schwächelnden Regression bereits zu spüren. Mit den weißen Steinen unterlag der große Este dem späteren russischen Weltmeister Wassily Smyslow, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04144: Traditionsverluste im Zeittakt der Moderne (SB)

Keres - Smyslow
Zürich 1953

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Spassky war zu empfindsam, um das harte Geschäft der Weltmeister betreiben zu können: 1.Sf5xg7! Td8xd6 - oder 1...Kg8xg7 2.Te3-g3+ Kg7- f8 3.Tf4xf7+! nebst Matt - 2.Sg7xe6! und Schwarz gab auf, da auf Damenrückgewinn Matt in zwei Zügen folgt.


Erstveröffentlichung am 27. August 2000

20. September 2011