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SCHACH-SPHINX/04194: Wiederkehr des Scheiterns (SB)


Daß bestimmte Varianten periodisch immer wieder in Mode kommen, ist nicht neu, geschweige denn erstaunlich. Einen gewissen Eindruck macht es jedoch, wenn ein Abspiel beim selben Turnier nahezu ein halbes Dutzend Mal von verschiedenen Spielern angewandt wird, fast so, als wollte man das Turnier zur Plattform einer theoretischen Auseinandersetzung erheben. So wurde beispielsweise die Zugfolge 1.e2- e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3.Lf1-b5 a7-a6 4.Lb5-a4 Sg8-f6 5.0-0 b7-b5 6.La4-b3 Lf8-c5 in Wijk aan Zee 1998 so oft gespielt, daß es schon den Charakter eines Thementurniers annahm. Die Resultate gaben Weiß alles in allem den Vorzug. Schwarz hatte es nicht leicht, die Balance zur adäquaten Chancenverteilung herbeizuführen. Tragisch für die Variante aus Sicht des Nachziehenden verlief insbesondere die Partie im heutigen Rätsel der Sphinx zwischen Anand und Topalow. Der Bulgare ging mit einer interessanten Neuerung in die Begegnung. Schließlich entstand jedoch folgende Stellung mit Weiß am Zuge. Kurzum: Die Neuerung bewährte sich nicht, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04194: Wiederkehr des Scheiterns (SB)

Anand - Topalow
Wijk aan Zee 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wieder einmal war Judit Polgar ihrem Angstgegner Wladimir Kramnik nicht gewachsen, der mit 1...a5-a4!! die weiße Stellung an ihrer empfindlichsten Stelle traf: 2.b3xa4 - oder 2.h4xg5 a4-a3 3.Tf3-f2 Te8- e3 4.Kh1-g1 Te3xb3 - 2...Te8-e4 3.Kh1-g1 Te4xc4 4.Tf3-d3 g5-g4 5.a4-a5 g4-g3 6.Td3-d1 - 6.a5-a6 Tc4-c1+ 7.Kg1-g2 Tc1-c5 - 6...f4-f3 7.Sd5-e7 f3-f2+ 8.Kg1-f1 Lc6-b5 9.Kf1-g2 Tc4-c2 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 10. September 2000

09. November 2011