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SCHACH-SPHINX/04344: Riß in den Strategiekonzepten (SB)


Lange vor der Geburt der Hypermodernen oder Neuromantischen Schachschule, die nach Ende des 1. Weltkrieges mit ihren neuen Ideen für knapp anderthalb Jahrzehnte die Schachzunft erschütterte, gab es einen Denker, der mit für seine Zeitgenossen sonderbar anmutenden Einfällen eine Art Palastrevolution anzettelte - im Alleingang: Aaron Nimzowitsch. Er war ein Meister aus Riga, stets kämpferisch motiviert und aufs ehrgeizigste bestrebt, seine Gedanken gegen die starren Theoriekonzepte seiner Zeit durchzusetzen. Seinem Kopf entsprangen zahlreiche Varianten und ganze Spielsysteme, wie zum Beispiel die Nimzoindische Verteidigung oder der Läuferzug 3...Lf8-b4 in der Französischen Verteidigung. Einen Beitrag leistete er auch in der Sizilianischen Verteidigung, wo er nach 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sg8-f6 zog und damit vielleicht sogar Alexander Aljechin zu 1.e2-e4 Sg8-f6 inspirierte. Im heutigen Rätsel der Sphinx spielte Schwarz eine von Nimzowitschs Kreationen, aber die Tiefe des Konzepts hatte er nicht verstanden und so konnte Weiß die schwarze Stellung mit einem taktischen Schlag zusammenbrechen lassen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04344: Riß in den Strategiekonzepten (SB)

Rosito - Dorin
Argentinien 1996

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Erstaunlich, wie ungemein kombinationssicher der junge Franzosen den Ex-Weltmeister überlistete: 1.e3-e4! Kg8-f7 2.e4-e5! Td6-c6 3.Lb6xc7! Tc6-c1+ 4.Kg1-f2 Sb5xc7 5.Td3-b3 Sc7-e6 6.Tb3xb7+ Kf7-f8 7.Tb7-b8+ Kf8- e7 8.Tb8-b7+ Tc1-c7 9.Tb7xc7+ Se6xc7 10.La4-c6 d5-d4 11.b2-b4 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 24. Oktober 2000

08.‍ ‍April 2012