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SCHACH-SPHINX/04867: Nichts geht ohne die kleinen Helfer (SB)


Irgend etwas müssen die Großmeister tun, während sie ihre Gedanken jagen, sei es, daß sie den Kugelschreiber jonglieren oder das Partieformular falten und wieder entfalten bzw. an ihrem Bart zupfen, sofern sie nicht die Rasur bevorzugen. Jedenfalls gehören die kleinen Gebärden und Gesten zur liebgewordenen Angewohnheit. Es hilft, den Faden zu bewahren. Die wenigsten Schachspieler sitzen gleich Säulen auf ihrem Sitz. Die Raucher unter den deutschen Meistern hatten bis zur Einführung des Rauchverbots durch den Schachverband wenigstens ihren Glimmstengel zur moralischen Unterstützung. Hinterher stiegen einige auf Kaugummis um, die anderen litten ärgste Nervenschwächen, wie zum Beispiel der Wiesbadener Eric Lobron. Ohne seine beruhigenden Zigarettenzüge mißrieten seine Züge. In Stellungen, wo es knifflig zuging, versagte er anfangs völlig und spielte weit unter Niveau. Was half es da, daß es Raucherecken gab, wohin er sich flüchten konnte, wenn er am Brett die kleinen Helfer vermissen mußte. Erst nach einer gewissen Akklimatisierungsphase als "Nichtraucher" und ohne blauen Dunst kehrte er wieder zu seiner alten Stärke zurück und brillierte wie im heutigen Rätsel der Sphinx mit Glanzpartien. Sein Heidelberger Kontrahent Cicak ahnte noch nicht, daß seine schwarze Königsstellung sturmreif war, Wanderer!



SCHACH-SPHINX/04867: Nichts geht ohne die kleinen Helfer (SB)

Lobron - Cicak
Bundesliga 1987

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Kiril Georgiew war der erste Großmeister, der gegen die von englischen Meistern ausgearbeitete 5.Se4-g5!?-Variante in der Caro-Kann- Verteidigung Schiffbruch erlitt. Nach 8...f7xe6?? 9.Dd1-h5+ Ke8-d8 10.Ld2-a5 ging die schwarze Dame flöten und damit die ganze Partie.


Erstveröffentlichung am 13. April 2001

14. September 2013





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