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SCHACH-SPHINX/04869: Kalte Winde und Zauberei (SB)


Island, die Inselrepublik mit dem rauhen Klima, bringt im Gegensatz zu den Sowjets zwar nicht "fabrikmäßig" immer wieder neue Schachmeister hervor, aber wenn einer unter der Viertelmillion Isländer zu Ruhm und Ehren kommt, dann spielt er exzellentes Schach. In Reykjavik trafen 1972 nicht von ungefähr der Amerikaner Bobby Fischer und der damalige russische Titelträger Boris Spasski zum größten Schachereignis des 20. Jahrhunderts zusammen. Die brausenden Winde, die heißen unterirdischen Geysire und die kahlen nackten Felsen entsprachen so ziemlich den Charakteren von Fischer und Spasski. Heiß und kalt ging es schließlich zwischen beiden zu. In Reykjavik trafen 15 Jahre später auch der Isländer Jon Hjartarson und der Engländer Nigel Short aufeinander. Es ging zwar nicht um die Weltmeisterkrone, aber immerhin stand ein Sieg in einem Großmeisterturnier auf dem Spiel. Nigel, wie Hjartarson ein Insulaner und daher an die Rauhheit des Wetters gewohnt, gewann das Turnier, verlor jedoch in der direkten Begegnung mit Hjartarson, der als Nachziehender gegen die Spanische Partie einen hübschen Sieg errang. Die weiße Königsstellung sieht im heutigen Rätsel der Sphinx solide und verteidigungsfähig aus. Aber der Schein trügt, Wanderer!



SCHACH-SPHINX/04869: Kalte Winde und Zauberei (SB)

Short - Hjartarson
Reykjavik 1987

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Was Zuhause am Analysebrett gelang, gestaltete sich für den Fernschachfreund Risch in einer Nahschachpartie nicht schwieriger. Mit 1.Sc3xd5! durchbrach er die schwarze Verteidigungslinie. 1...e6xd5 wäre bitter durch 2.e5-e6! bestraft worden, weswegen sein Kontrahent Detmar zu 1...Th8-h5 griff. Doch es war bereits zu spät für Schadensbegrenzung. Nach 2.Te3-f3 Ld7-e8 3.Df4-b4+ Kf8-g8 4.Sd5-e7+ Kg8-h8 5.g2-g4 Th5-h7 6.Se7xg6+! gab Herr Detmar einen Zug vor dem unvermeidlichen Matt auf.


Erstveröffentlichung am 13. April 2001

16. September 2013





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