Damenendspiele zu verlieren, dazu bedarf es schon einer künstlerischen Begabung wie im heutigen Rätsel der Sphinx, wo bereits das Abzählen der Finger hätte deutlich machen können, daß der Vormarsch 1.c5-c6?? sich nicht rechnet. Allein, die amerikanische Internationale Meisterin Irina Krush glaubte einen Kniff gefunden zu haben, wie sich ein Remis auch auf diese Weise realisieren ließe: 1...h3-h2 2.c6-c7 h2-h1D 3.c7- c8D+ Kg8-h7 4.Dc3-d3+ und das in ihrem Kopf entstandene Endspiel stünde in der Tat gleich und remislich. Freilich war sie dabei einen simplen Rechenfehler zum Opfer gefallen, Wanderer. Unterdessen hätte 1.Dc3-d3! Dd1-b1 2.Dd3-d8+ Kg8-h7 3.Dd8-h4+ zu einem Unentschieden durch Dauerschach geführt.
Krush - Pert
Oakham 2000
Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der Kniff bestand eben darin, daß Weiß seinen Läufer nicht zurückzog, sondern mauerbrechend in den Angriff schickte: 1.Lg5-f6!! g7xf6 2.Dd1- g4+ Kg8-f8 3.e5xf6 Sc6-d8 - auf 3...Sc6-e5 folgt einfach 4.Dg4-f4 - 4.Dg4xd4 Kf8-e8 5.Te1-d1 und Schwarz gab auf, da der Vormarsch der weißen Damenflügelbauern problemlos gewinnt.
Erstveröffentlichung am 04. August 2001
15. Juli 2014