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SCHACH-SPHINX/06140: Ein 14jähriges Wundertalent (SB)


Beim traditionellen Weihnachtsturnier in Hastings 1979/80 gab es gleich zwei große Ereignisse zu bestaunen. Erstmals nach 26 Jahren konnte wieder ein Engländer einen Teilsieg in Hastings erringen, nämlich John Nunn, der als Mathematikdozent in Oxford lehrte. Die Freude der englischen Kiebitze hatte jedoch noch einen zweiten Anlaß, und der hieß Nigel Short, ein seinerzeit gerade einmal 14 Jahre altes Schachwunderkind. In Hastings konnte er von den versammelten zehn Großmeistern vier in Grund und Boden spielen und erzielte in sechs Partien gemeinsam mit dem Schweden Ulf Andersson die höchste Anzahl von Siegen. Daß es für ihn nur zum geteilten 7.-10. Platz reichte, lag an der für sein Alter charakteristischen Unbeständigkeit. Den Mangel an Konzentration sollte er in den kommenden Jahren noch hinlänglich ausbessern. Über welches große und gewaltige Talent der junge Short schon seinerzeit verfügte, beweist das heutige Rätsel der Sphinx. Gegen den Jugendweltmeister Yasser Seirawan gelang ihm ein besonders schöner Sieg. Man wundert sich auch im Nachhinein noch, wie tief und weitreichend doch ein junger Kopf zu planen imstande ist. Also, Wanderer, wo erspähte Short die weiße Achillesferse?



SCHACH-SPHINX/06140: Ein 14jähriges Wundertalent (SB)

Seirawan - Short
Hastings 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wessen König so trostlos in der Ecke steht, der darf sich nicht wundern, wenn ihm auch noch alles andere abhanden kommt. Der ungarische Großmeister Lajos Portisch schlug aus der Eckensteher- Misere des weißen Königs vollauf Kapital: 1...Df2xg2+! 2.Tg1xg2 Tb2xg2+ 3.Kh2-h1 Sf5-g3+ und Weiß gab auf, ehe er alles verlor.


Erstveröffentlichung am 23. März 2004

15. März 2017


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