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SCHACH-SPHINX/06158: Herausforderung ins Leere (SB)



Zum Ende des 19. Jahrhunderts untersuchten der Berliner Meister Caro und der Wiener Theoretiker Kann eine Verteidigung auf den Königsbauernzug, die einige Jahrzehnte brauchte, um sich einen ebenbürtigen Platz in den Turnierhallen neben den anderen Erwiderungen auf den Zug 1.e2-e4 zu sichern. Maßgeblichen Anteil daran, daß der Zug 1...c7-c6 an Ansehen gewann, hatte der Ex-Weltmeister Michael Botwinnik, der sich seiner in seinen Wettkämpfen gegen Smyslow und Tal bediente. Botwinnik war ein wahrer Kenner der Caro-Kann-Verteidigung. 1935, beim Internationalen Turnier zu Moskau, wollte ihn der österreichische Großmeister Rudolf Spielmann auf die Probe stellen, indem er mit Schwarz das von Botwinnik so hochgeschätzte Verteidigungssystem anwandte. Indes, Spielmann kam so rasch unter die Räder, daß von einer Partie kaum die Rede sein konnte. Bereits den zwölften Zug führte er nicht mehr aus und gab sich geschlagen. "Um die ganze Partie zu überdenken, hat Weiß insgesamt bloß 20 Minuten gebraucht, und auch das nur, um seine häuslichen Analysen zu überprüfen", schrieb Botwinnik später zu dieser Partie. Also, Wanderer, im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Spielmann zuletzt 8...Sc6-b4 gezogen. Wie widerlegte Botwinnik den angekränkelten schwarzen Aufbau?


SCHACH-SPHINX/06158: Herausforderung ins Leere (SB)

Botwinnik - Spielmann
Moskau 1935

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Reuben Fine wird sich wohl gegen sämtliche seiner eigenen Zehn Gebote versündigt haben, sonst hätte ihn sein Kontrahent Bobby Fischer nicht so mühelos mit 1.h2-h4! Dg5xh4 2.Lb2xg7 Th8-g8 3.Tf1-e1+ Ke8-d8 4.Db3- g3! besiegen können. Fine gab sich sofort geschlagen, denn nimmt er die Dame, so setzt 5.Lg7-f6# Matt.


Erstveröffentlichung am 10. April 2004

2. April 2017


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