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SCHACH-SPHINX/06331: Seelen- und andere Verwandtschaften (SB)


Politische Unruhen, Kriege, umwälzende Verschlechterungen der wirtschaftlichen Verhältnisse - Schachspieler wurden aus derlei Gründen schon oft aus ihrer Heimat vertrieben. Man denke da nur an die Flucht russischer Meister vor der Oktoberrevolution oder an die Vertreibung jüdischstämmiger Schachspieler aus Deutschland während des Dritten Reiches. 1990 mußte der PCA-Weltmeister Garry Kasparow Baku verlassen, weil sich Aserbeidschan im Krieg mit Armenien befand. Kasparow, von jüdisch-armenischer Abstammung, fühlte sich zu Recht in der Hauptstadt Aserbeidschans seines Lebens nicht mehr sicher. Gemeinsam mit 48 Verwandten und Freunden, darunter auch sein damaliger Trainer Alexander Tschakarow, verließ er die Unruheregion und siedelte nach Moskau um. Dort wurde er empfangen und willkommen geheißen als der nach Alexander Aljechin stärkste Schachspieler der Welt. Beide verbindet zudem eine gemeinsame Glanzleistung. Hatte Aljechin 1930 das Turnier in San Remo mit dreieinhalb Punkten vor dem Zweiten Aaron Nimzowitsch abgeschlossen, so siegte Kasparow mit demselben Vorsprung beim doppelrundigen Großmeisterturnier in Tilburg 1989. Verwandt und gleichen Sinnes sind beide auch in puncto Kombinationssiege, und so konnte Kasparow im heutigen Rätsel der Sphinx seinen Kontrahenten Sax bereits nach zwei Zügen zur Aufgabe zwingen. Also, Wanderer, in welche Richtung expandierte die weiße Stellung?



SCHACH-SPHINX/06331: Seelen- und andere Verwandtschaften (SB)

Kasparow - Sax
Tilburg 1989

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Ruf aus dem Nebenzimmer leistete ihm einen schlechten Dienst, denn auch ohne ihn hätte der ungarische Meister Szen den zum Sieg führenden Zug 1...Sg5xf3! 2.g2xf3 Dg3xf3+ 3.Dc2-g2 Df3xg2+ 4.Kh1xg2 Te8-e2+ 5.Kg2-f3 Te2xb2 6.d6-d7 Kh8-g8! gefunden. Seine Fairneß verdient trotz seiner Niederlage ungeschmälertes Lob.


Erstveröffentlichung am 28. September 2004

22. September 2017


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