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SCHACH-SPHINX/06762: Wüstensöhne am Brett (SB)


Überall flirrender Wüstensand, die Luft ist trocken, brennt in der Kehle; man wirft den Blick über die Schulter zurück, und für einen Augenblick ist man erstaunt über den bizarren Gegensatz, denn in den wolkenlos blauen Himmel erhebt sich eine moderne Stadt: Dubai. 1983 fand hier das erste internationale Schachturnier statt. Die Wüstensöhne hatten das Schach wieder für sich entdeckt, nachdem sie es waren, die es im 8. Jahrhundert auf die iberische Halbinsel gebracht hatten infolge der islamischen Eroberungszüge. Die Arabischen Emirate ließen es sich einiges kosten, um ihre besten Spieler mit einer Auswahl internationaler Würdenträger in Konkurrenz zu setzen. So schnell lassen sich natürlich Jahrzehnte der Schachabstinenz auch mit harten Dollars nicht wegretuschieren, wie das heutige Rätsel der Sphinx bestätigt. Der junge Araber Saeed Nasser hatte zur Königsindischen Verteidigung gegriffen, dabei einige sehr wichtige Feinheiten allerdings außer acht gelassen. Als er zuletzt in verwickelter Stellung zu 1...f5xg4? griff, brach ein Wüstensturm über ihn zusammen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06762: Wüstensöhne am Brett (SB)

Katalan - Saeed Nasser
Dubai 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Alles glaubt die Furcht zu sehen und ist zuletzt doch blind für das Notwendige. Nach 1...f7-f6? 2.Se7xg6+! bestrafte Weiß auf lehrreiche Weise den schwarzen Fehlzug. Der Nachziehende gab sofort auf, denn nach 2...h7xg6 3.Te1xe8+ Dd7xe8 4.d6-d7 De8-d8 5.Lf4-c7! hätte er seine Dame für Bettelgeld verloren.


Erstveröffentlichung am 1. Dezember 2005

30. November 2018


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