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SCHACH-SPHINX/06768: Verschlafene Siegeskombination (SB)


Wie launisch geht es zuweilen doch auf den Schachbrettern zu. Eine gewonnene Stellung will als solche auch erkannt werden. Wer jedoch blind ist für sein Göttergeschenk, der muß sich eben mit der Niederlage vermählen lassen. Nur die wenigsten Fehler sind umkehrbar. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Schachfreund Seifert mit viel Geschick und nicht weniger Gespür eine herrliche Position für sich aufgebaut. Seine weißen Figuren standen zum entscheidenden Schlag bereit. In der schwarzen Rochadestellung knisterte es bedenklich. Doch wie bereits Georg Christoph Lichtenberg mit der Sentenz "Wir irren allesamt, nur jeder irrt anders!" den menschlichen Hang zur Unentschlossenheit würdigend in Worte gefaßt hatte, so lief auch Freund Seifert an seinem Glück vorbei und zog nunmehr 1.Td3-h3? In der Folge konnte sein Kontrahent Ewald alle Gefahrenpotentiale entschärfen und sich selbst den glänzenden Siegeslorbeer aufs Haupt setzen. Nun, Wanderer, vor welcher Kombination war Schwarz klamm und bang gewesen, die Weiß jedoch nicht sah?



SCHACH-SPHINX/06768: Verschlafene Siegeskombination (SB)

Seifert - Ewald
Fernpartie 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Unser englischer Schachfreund war wirklich konsterniert, als ihm nach seinem eigenen übereilten Zug 1...Le1-g3?? die Antwort 2.Sb1-d2! vorgesetzt wurde. Plötzlich drohte ja 3.Sd2-f3#, so daß 2...b2-b1D nutzlos war. Nur mit 2...Kh4-g5 hätte er die Partie fortsetzen können, was nach 3.Kg2xg3 jedoch völlig hoffnungslos war. So gab er auf, obwohl der Sieg so nah gewesen war.


Erstveröffentlichung am 7. Dezember 2005

6. Dezember 2018


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