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SCHACH-SPHINX/06861: Tiefer Favoritensturz (SB)


Die alteingesessenen Fans des Bundesligisten Solingen werden ihn noch kennen, den früheren sowjetischen Großmeister Lew Alburt, der längst schon in den USA eine neue Heimat gefunden hat. Seinerzeit in den Siebzigern hatte der Deutsche Schachbund gehofft, einen starken Großmeister in ihren Reihen aufnehmen zu können. Doch Alburt entschied sich anders. Die Umstände, die zu seiner Absage führten, sollen an dieser Stelle nicht wieder ausgerollt werden. 1979 besuchte er Europa, oder besser gesagt Zürich, um dort als hoher Favorit an einem Turnier zu starten. Vielversprechend war sein Beginn, bis er auf den Jugoslawen Vitomir Arapovic traf. Dieser spielte mit den weißen Steinen 1.e2-e4, worauf Alburt gerne und mit Vorliebe 1...Sg8-f6 zog. Als Kenner der Aljechin-Verteidigung hatte er einen untadeligen Ruf, doch der Jugoslawe war gut vorbereitet und entgegnete darauf den weniger üblichen Zug 2.Sb1-c3. Die Partie nahm ihren Lauf, aber nicht im Sinne Alburts, der im heutigen Rätsel der Sphinx ab dem neunten Zug positionell unter die Räder kam. Der weiße Zangengriff verstärkte sich, bis folgende Stellung entstand, in der Alburt zuletzt 18...f7-f6 gezogen hatte. Was dann folgte, Wanderer, beraubte den Wahlamerikaner aller Hoffnungen auf den ersten Turnierplatz.



SCHACH-SPHINX/06861: Tiefer Favoritensturz (SB)

Arapovic - Alburt
Zürich 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Spasskis Hoffnungen blieben unerfüllt. Larsen machte kurzen Prozeß mit der weißen Stellung: 1...f5-f4! 2.Tb5xb7 f4xg3 3.Tb7xa7 g3xf2+ 4.Kg1- g2 Dd6-h2+ 5.Kg2-f3 Dh2-h1+ 6.Kf3-g3 Sg4-f6+ 7.Kg3xf2 Dh1-h4+ 8.Kf2-e2 Dh4-e4+ 9.Db3-e3 De4xe3+ 10.Ke2xe3 Tg8-g3+ 11.Ke3-d2 e6xd5 12.Sd4-f5 Kc8-b8 13.Ta7xf7 d5xc4+ 14.Kd2-c2 Tg3-f3 15.Sf5-g3 Tf3-f2+ 16.Lf1-e2 Td8-g8 und Weiß gab das längst hoffnungslose Spiel auf.


Erstveröffentlichung am 10. März 2006

9. März 2019


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