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SCHACH-SPHINX/06907: Widerstreit von Tugend und Laster (SB)


Hinterher waren sich alle darüber einig, daß der Anziehende unbedingt 1.Le2-f3 hätte spielen müssen, doch während der Partie wurde der schwache schwarze Damenbauer ein allzu verlockendes Objekt für seine Begierde. Wo drohte denn Gefahr, sagte er sich, ist denn die Garde meiner Läufer nicht imstande, den eigenen König wie in einer Festung vor den gegnerischen Einflüssen zu schützen? Wenn die Tugend mit dem Laster streitet, ist die Versuchung zumeist der lachende Dritte. Also griff Weiß zu, raubte den unschuldigen Bauern mit 1.Td3xd5? und hatte hinterher lange Zeit, seinen Entschluß von A bis Z zu bereuen. Aber wie gesagt, hinterher ist man immer schlauer, als vorher man sich für klug hielt. Nun, Wanderer, wie wurde im heutigen Rätsel der Sphinx die Sünde des Stehlens am weißen König bestraft?



SCHACH-SPHINX/06907: Widerstreit von Tugend und Laster (SB)

Jovcic - Draskovic
Fernpartie 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ein jähes Ende fand das beschauliche Lavieren mit 1.Sb6-c8!, worauf der Nachziehende umgehend alle Viere von sich streckte, denn nach 1...Td8xc8 2.Tb2xb7 Kg7-g8 3.Tb7xc7 Tb8xb1+ 4.Kg1-h2 Tc8xc7 5.Dc3-d3! Tb1-b8 6.Dd3xa6 hätte er sich in verlorener Stellung völlig unnötig noch lange gequält.


Erstveröffentlichung am 25. April 2006

24. April 2019


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