Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


SCHACH-SPHINX/06970: Abschied eines deutschen Großmeisters (SB)


Das deutsche Schach nußte schon vor vielen Jahren kürzertreten, nachdem der Elo-stärkste deutsche Großmeister Matthias Wahls aus Hamburg erklärt hatte, künftig auf anderweitigen Wegen in die Zukunft zu gehen. Schließlich habe er "zehn Jahre für die Ehre, das Vaterland oder einfach aus Spaß Schach gespielt". Den Anstoß zu dieser Kehrtwendung gab ihm allerdings die Erkenntnis, daß mit 30 Jahren der Ernst des Lebens begänne, die Ansprüche stiegen und außerdem eine Familie geplant werden müsse. Torschlußpanik, möchte man meinen, aber die finanziellen Grundlagen für einen Profi-Spieler sehen in der Tat nicht rosig aus, wenn er nicht gerade zum Clan der Top-Ten gehört. In der Vergangenheit haben einige Großmeister und solche, deren Namen man in jedem Lehrbuch findet, für ihre Leidenschaft einen hohen Preis bezahlt, indem sie in äußerst ärmlichen Verhältnissen mehr vegetierten denn lebten. Die Entscheidung eines Menschen muß allerdings respektiert werden, auch wenn damit einhergehend ein großer Verlust in Kauf genommen werden muß. Immerhin machte Matthias Wahls seiner Anhängerschaft ein hübsches Geschenk im heutigen Rätsel der Sphinx, wo er mit den schwarzen Steinen auf grandiose Weise den Sieg errang, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06970: Abschied eines deutschen Großmeisters (SB)

Dizdarevic - Wahls
Dresden 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
In der Tat bedurfte es keines Blickes in ein ominöses Kristall, um die Siegeskombination zu finden, die dessen ungeachtet sehr phantastisch war: 1.Se5xg6! h7xg6 2.De2-h5! Kg8-h7 - 2...g6xh5? 3.h6-h7# - 3.Dh5xg5 f7-f5 4.Ld3-b5 Ld5-c4 5.Lb5xc4 Sa5xc4 6.Te1-e7+ Tf8-f7 7.Te7xf7+ Tc7xf7 8.Td1-d8 Dc8xd8 9.Dg5xd8 Sc4xb2 10.Dd8-d4 und Schwarz gab auf. Der Springer geht verloren.


Erstveröffentlichung am 28. Juni 2006

27. Juni 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang