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SCHACH-SPHINX/07108: Das Jenseits überschauen (SB)


Vor allem muß ein Schachspieler Auge sein, er muß erkennen, welche nächsten Züge in einer Stellung lauern, die Drohungen darstellen, und er muß gegen diese Vorkehrungen treffen, sonst kommt das Fallbeil sehr schnell heruntergebraust. Im heutigen Rätsel der Sphinx war Weiß recht bedenkenlos mit den Gefahren umgegangen und zog nun 1.Dd4-d2? Schon Franz Gutmayer hatte vor solchen Reinfällen gewarnt: "Wie kurzsichtig, einen Zug nur nach seiner Haut, Oberfläche, nach seinem Vordergrund abzuschätzen und zu beurteilen, nicht sein Jenseits zu überschauen! In seinem fernsten Hintergrund lauert vielleicht der bittere Tod. Was nützt ein Augenblickserfolg, wenn dabei die ganze Vernunft bankerott wird? Den Zug als den großen Umwerter der Phänomene und den Schöpfer aller starken Motive begreifen, achten, schätzen, lieben lernen, das ist vielleicht der größte, letzte, schwerste, bedeutsamste Schritt im Schach." Nun, Wanderer, nach welchem Antwortzug des Schwarzen fiel die Niederlage wie ein letzter Vorhang über die weiße Stellung?



SCHACH-SPHINX/07108: Das Jenseits überschauen (SB)

Fiorito - Green
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Dem Totentanz allzu leichtfertig gefolgt wäre 1.De7-b7 Df4-d4+ 2.Kg1- h1 Ta8-f8 3.Db7xa7 - raubt den Bauern und wird vom Tode in den Sack geworfen - 3...Sg7-f5 4.Kh1-h2 Dd4-f2! 5.Te1-a1 Sf5-e3 6.Da7-a6 Se3xc2 und Schwarz hat Gewinnstellung erreicht.


Erstveröffentlichung am 13. November 2006

3. Dezember 2019


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