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SCHACH-SPHINX/07134: Mit Hokuspokus gegen den Zufall (SB)


Ein Schachspieler ohne Aberglauben, ohne einen gespenstischen Vorwitz für die Zukunft, der müßte noch geboren werden. Euwes Aversion gegen Katzen, Blackburnes Vorliebe für die schwarzen Steinen, Kasparows Glaube an die wundersame Kraft der Zahl 13, die Meister betreiben jeder für sich ihren individuellen Hokuspokus. Einige unter ihnen benutzen stets denselben Weg zum Spielsaal, eine Abweichung um einen Schritt nach links oder rechts dünkt ihnen wie das Heraufbeschwören eines unvermeidlichen Unheils. Dann wieder gibt es welche, die fahren mit einem Koffer voller Hemden zu einem Turnier, die in Farbe und Schnitt exakt übereinstimmen: Gleiches Maß soll Erfolg garantieren. Am schlimmsten vom Aberglauben betroffen sind freilich jene, die nach einer Niederlage entweder Hotel oder Restaurant wechseln, mitunter solche die Speisen, als hofften sie so, ins Räderwerk des Zufalls manipulierend eingreifen zu können. Im heutigen Rätsel der Sphinx indes verlor der Nachziehende einfach aus dem Grunde, daß er die Eröffnung schlecht behandelt hatte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07134: Mit Hokuspokus gegen den Zufall (SB)

Goldberg - Vökler
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit dem Rückstand einer ungenügenden Entwicklung darf man das Spiel nie öffnen, die Folgen sind immer katastrophal: 1.d3-d4? c5xd4 2.c3xd4 Sc6-b4! 3.Ke1-d1 - es drohten 3...Sb4-d3+ und 3...Sb4-c2+ - 3...Sh6-g4 4.Df2-e2 Sg4-e3+! und Weiß gab auf, denn nach 5.De2xe3 Dc7-c2+ kann Schwarz nach Belieben Material gewinnen.


Erstveröffentlichung am 9. Dezember 2006

29. Dezember 2019


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