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SCHACH-SPHINX/07227: Kniff, Wendung und gezielter Schlag (SB)


Kunstvoll sind mitunter die Wege, wie materielle Gewinne erzielt werden. Sie stecken voller Kniffe, geistreicher Wendungen und sind der Ausdruck elementarer Ausnutzung latent in jeder Stellung vorhandener Lücken. Und sie werden gemeistert durch Erfahrung, selten, daß sie in einem Geistesblitz an die Oberfläche drängen. Wer sie beherrscht, beweist, daß er sich tief und gründlich mit der Materie befaßt hat. Sie gleichen nicht dem Herbeifliegen einer Idee, sondern sind das Produkt und die Summe vieler Analysestunden. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatten beide Seiten gleich viel Material, und es ähnelten sich auch die Aufstellungen der Figuren. Die massive Konzentration der Türme auf der e-Linie, verdeckt durch den weißen Springer auf e4, ließ die Gedanken des Anziehenden in eine bestimmte Richtung gehen. In seinen Überlegungen kreuzten sich bestimmte Details. Der schwarze König stand auf der e-Linie hinter der Batterie der Türme. Der Gedanke der Fesselung rückte nicht mehr von ihm ab. Vor seinen Augen tanzten die Möglichkeiten einen wirren Reigen, aus dem sich endlich eine Stoßrichtung herauswuchtete. Nun, Wanderer, was hatte Weiß gesehen?



SCHACH-SPHINX/07227: Kniff, Wendung und gezielter Schlag (SB)

Glotow - Osipow
UdSSR 1978

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Den geopferten Bauern konnte Weiß leicht und schulterzuckend verkraften, denn ein Endspiel drohte ihm nicht, da er mit 1.Te1xe6+! Ld7xe6 - 1...f7xe6 2.Ld3-g6# - 2.Ld3-b5+ Le6-d7 3.Ta1-e1+ die Partie sofort für sich entschied. Damenverlust war für Schwarz nicht mehr zu verhindern.


Erstveröffentlichung am 11. März 2007

31. März 2020


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